Achtung: Verschiedene Lederarten unterschiedlich behandeln!
Leder ist nicht gleich Leder. Die Materialien sehen nicht nur ganz verschieden aus, sondern sie haben auch unterschiedliche Pflegebedürfnisse. Darum ist es notwenig, erst einmal nachzuschauen, welche Art von Leder bei Ihrer Jacke vorliegt. Dasselbe gilt natürlich auch für Ledertaschen.
- Besitzen Sie eine Jacke aus Glattleder?
- Besteht das gute Stück Rauleder?
- Oder sind Sie in Besitz einer Wildlederjacke?
Lamm- und Wildleder sind normalerweise ein Fall für die Profi-Reinigung. Denn dieses Material ist sehr empfindlich, ein Laie macht schnell etwas falsch. Die anderen beiden Jackenarten jedoch können Sie selbst behandeln – mit unserer Anleitung.
Lederjacke aus Rauleder sorgsam reinigen
Rauleder ist offenporig, das heißt, das Material nimmt Flüssigkeit auf. Wenn Sie einen Tropfen Wasser auf Ihre Jacke geben und danach die Bildung eines dunklen Flecks beobachten, haben Sie ein Rauleder oder ein Anilinleder vor sich.
Anilinleder ist gefärbtes Leder, das zwar eine glatte Oberfläche, aber offene Poren besitzt. Eine Versiegelung oder Deckbeschichtung fehlt. Darum sollten Anilin- und Rauleder in etwa gleich behandelt werden, nämlich so:
- Zuerst steht immer eine trockene Reinigung mit einer weichen Bürste an. Im besten Fall bekommen Sie auf diese Weise sogar bereits allen Schmutz heraus, denn: Feuchtes Säubern ist nicht so besonders gut für Rauleder.
- Bei einem feuchten Fleck, immer sofort etwas Saugendes auflegen, wie zum Beispiel ein Stück Küchenpapier. So gelingt es Ihnen, möglichst viel der Flüssigkeit herauszubekommen, bevor sie eintrocknen und sich festsetzen kann. Reiben Sie aber nicht auf dem Fleck herum.
- Sprühen Sie auf Flecken etwas Trockenshampoo, achten Sie dabei auf die Farbe: Produkte für helles Haar bitte auf helles Leder, Produkte für dunkles Haar auf dunkles Leder. Lassen Sie die Substanz ein Weilchen einwirken und nehmen Sie sie wieder ab. Abbürsten und bei Bedarf wiederholen.
- Flecken können Sie auch mit Backpulver oder ein wenig Babypuder behandeln, falls Sie dieses gerade zur Hand haben. Die beiden Hausmittel haben sich teilweise gut als Fleckenmittel bewährt, doch wie immer gilt: Gehen Sie vorsichtig vor, um Schäden zu vermeiden.
- Nutzen sie regelmäßig, vor allem auch nach der Reinigung, eine spezielle Lederimprägnierung, um Ihre Jacke bestmöglich zu schützen. So gelangen viel weniger Feuchtigkeit und Schmutz in die offenen Poren, um dort womöglich hartnäckig zu verharren.
Zum Schluss noch eine Warnung: Durchnässen Sie Rau- und Anilinleder niemals, tauchen Sie die Jacke nicht unter Wasser und stecken Sie sie erst recht nicht in die Waschmaschine. Feuchtigkeit sollte immer nur sehr verhalten zu Einsatz kommen, am besten aber gar nicht.
Lederjacke aus Glattleder ordentlich säubern
Glattleder ist viel weniger empfindlich als Rauleder, die Reinigung geht aus diesem Grund um einiges leichter von der Hand. Vorsichtig sollten Sie dennoch sein, man weiß ja nie! Reagieren Sie so schnell wie möglich, wenn sich ein frischer Fleck auftut, denn dann haben Sie die besten Chancen.
- Säubern Sie Ihre Lederjacke regelmäßig mit einem Tuch oder einer weichen Bürste, eventuell auch ein wenig feucht. Gehen Sie bis in alle Vertiefungen und Nähte, um auch dort den Staub herauszuholen.
- Feuchte Flecken lassen sich am besten innerhalb der ersten paar Sekunden mit einem Küchentuch oder einem Stück Toilettenpapier aufsaugen. Flüssigkeit dringt zwar nicht ganz so tief in dieses Material ein, kann aber trotzdem fiese Flecken hinterlassen.
- Festsitzenden Flecken rücken Sie am besten mit einer rohen halben Kartoffel zu Leibe. Reiben Sie die Verschmutzung immer von der Außenkante nach innen ab, um den Dreck nicht zu verteilen. Sobald die Stärke getrocknet ist, bürsten Sie die Reste ab. Bei Bedarf wiederholen.
Natürlich können Sie zum Reinigen Ihrer Lederjacke auch speziellen Lederreiniger verwenden, den es in Schuhgeschäften und Haushaltswarenläden zu kaufen gibt. Der große Vorteil: Diese Substanzen lösen nicht nur Schmutz, sondern sie sorgen auch für eine vernünftige Rückfettung.
Ein Geheimtipp besteht darin, Nivea-Creme als Pflegemittel für Glattleder zu verwenden. Probieren Sie die Creme aber besser zuerst an verdeckter Stelle aus, um herauszufinden, ob Sie auch an Ihrer Jacke wie gewünscht wirkt.
Hartnäckige Flecken auf der Lederjacke sanft entfernen
Kommen wir nun zu den ganz hartnäckigen Flecken, die sich sowohl auf Rau- als auch auf Glattleder bilden können. Hat sich der Schmutz stellenweise verkrustet und ins Material gegraben, hilft nur noch eine leicht feuchte Reinigung. Dabei sollten Sie immer ganze Fläche behandeln, um keine Wasserränder zu erzeugen.
- Nehmen sie lauwarmes Wasser mit ein paar Tropfen Spülmittel zur Hand und rühren Sie es gut um, damit es gleichmäßig wird.
- Verwenden Sie ein fusselfreies, weiches Tuch, das Sie in das Wasser tauchen und danach kräftig auswringen.
- Wischen Sie den Fleck immer ganz sanft von der Außenkante zur Mitte, benetzen Sie aber auch die umgebende Fläche bis zu den Nähten mit leicht mit Wasser.
- Waschen Sie mit wenig klarem Wasser nach, um das Spülmittel zu entfernen.
- Danach gilt es, die Fläche so trocken wie möglich zu bekommen. Das funktioniert mit einem fusselfreien, sauberen Tuch und einem Föhn, den Sie mit Abstand zur Jacke halten und auf niedrige Stufe stellen.