Nur im Innenbereich besteht die Wahl
Als Außenputz ist Lehm wegen seiner Spritzwasserempfindlichkeit nicht geeignet. Unter den Innenputzarten ist in vielen Fällen das Material frei wählbar. Neben dem Geschmack sind Verarbeitungsfähigkeit, Raumart und die erwünschten Effekte auf Raumklima und Raumluft ein Entscheidungskriterium.
Lehmputz kann viel Feuchtigkeit aufnehmen, stößt aber bei direktem Spritzwasser beispielsweise in einem Feuchtraum an seine Grenzen. Nicht in jedem Fall kann er im Keller als Innenputz eingesetzt werden, da er Ausblühungen und Schimmelbefall nicht verträgt. Kalkputz kann wegen des Untergrunds oder der alkalischen Eigenschaften auch hier verwendet werden.
Vor- und Nachteile der beiden Putzarten
Vorteile Lehmputz
- Weicher Putz, kann auch auf härteren Putz (Kalk/Zement) aufgebracht werden
- Bindet Geruchs- und Schmutzstoffe aus der Raumluft
- Stellt ein volumenstarkes Reservoir für Luftfeuchtigkeit dar
- Ist leicht auszubessern
- Kann wiederverwendet werden
- Ist frei von gesundheits- und umweltschädlichen Inhaltsstoffen
- Der Rohstoff ist preiswerter als Kalk
Nachteile Lehmputz
- Kann nicht gespritzt, höchstens gerollt werden
- Ist spritzwassergefährdet
- Hält nicht auf Ausblühungen und salzigen Mauerwerken
- Bricht bei Bohrungen an der Wand schnell aus
- Krallt sich nur am Untergrund fest und verbindet sich nicht
Vorteile Kalkputz
- Kann gespritzt werden
- Alkalisches Milieu tötet Keime und Sporen
- Kann mit Zement gestreckt außen und bei Spritzwasser angewendet werden
- Bindet Luftfeuchtigkeit in mittelstarker Ausprägung
- Ist als Standard bei vielen Bauunternehmen die günstigste Putzlösung
- Kann als Kratzputz gestaltet werden
- Verbindet sich chemisch mit dem Untergrund
Nachteile Kalkputz
- Harter Putz, kann nicht auf einen weicheren Putz (Gips/Lehm) aufgebracht werden
- Ist bei der Verarbeitung gesundheitsschädlich
- Lässt sich nur als Bauschutt entsorgen und nicht recyceln