Kelle oder Rolle
Innenputze lassen sich auf drei unterschiedliche Arten auf Wände und Decken auftragen. Mit der Kelle werden raue Struktur- und Dekorputze aufgebracht. Ein Glatt- und Reibeputz kann mit der Kelle und anschließendem Filzen gestaltet werden. Alternativ ist das Aufrollen möglich. Die Möglichkeit, einen Kalkputz als Spritzputz aufzutragen, ist mit Lehmputz nicht möglich.
Besonders praktisch ist das gerollte Aufbringen von Lehmputz auf einer Decke. Die Körnung für Rollputz sollte 0,5 Millimetr Korngröße nicht überschreiten. Entsprechende Rezepte liefern die Hersteller von Trockenlehmputzen, die sich selber machen lassen. Wenn ein glatter Feinputz für Innen entstehen soll, ist das Rollputzverfahren die ideale Variante.
Für gröbere und rauere Oberflächen erreicht werden sollen, kann der aufgerollte verhältnismäßig glatte Wandputz nachbehandelt werden. Durch die weiche Konsistenz des Lehmputzes ist ein „echter“ Kratzputz nicht möglich.
Sanierungen auf Altputz aufrollen
Wenn ein alter und unansehnlich gewordener Innenputz saniert wird, kann nach dem Anfeuchten und Einnässen ein Rollputz aufgetragen werden. Je nach Gestaltungswunsch wird der vorhandene Dekorputz gestrichen oder durch die Auftragsmenge und Stärke gleichzeitig nivelliert und geglättet.
Materialstärke durch kombinierte Verarbeitung erhöhen
Damit ein Lehmputz seine Eigenschaften wie die Feuchtigkeitsaufnahme optimieren kann, sind Schichtstärken von 15 bis dreißig Millimetern (mm) empfehlenswert. In einer Mehrschichttechnik empfiehlt sich folgendes Vorgehen:
1. Unterputz mit der Kelle in einer Schichtstärke von zehn bis 15 mm auftragen
2. Grob mit Glättbrett glätten
3. Gegebenenfalls Strukturen einarbeiten
4. Rollputz als Oberputz wie Farbe verdünnt auftragen oder
5. Rollputz mit zäher Konsistenz als Brei oder Creme auf dem Unterputz verteilen