Lehmputz erlebt eine Renaissance
Unter den Materialien für Innenputz erlebt Lehmputz seit einigen Jahren einen Anstieg in der Nachfrage. Die klassischen Kalk- und Kalkzementputze stellten lange den Standard für Neubauten und Renovierungen dar. Größere Aufmerksamkeit bezüglich gesundem Wohnen und ein erhöhtes Umweltbewusstsein haben für den Aufschwung gesorgt.
Bei der Frage, welcher Innenputz der Beste ist, entscheiden immer häufiger die Vorteile von Lehmputz gegenüber Kalkputz. Lehmputz hat einige Eigenschaften, die kein anderer Werkstoff aufweist:
Preiswert
Ein Lehmputz sollte in einer Gesamtschichtstärke von zwanzig bis dreißig Millimeter auf einer Wand aufgebracht werden, um seine Eigenschaften optimal ausspielen zu können. Als Preis kann mit fünf bis zehn Euro pro Quadratmeter kalkuliert werden.
Feuchtigkeitsregulierend
Diffusionsfähigkeit und Feuchtigkeitsaufnahme verleihen Lehm eine regulierende Eigenschaft, die fast als Flächenklimaanlage bezeichnet werden kann. Der Putz bindet so viel Luftfeuchtigkeit, dass beispielsweise in einem Badezimmer die Spiegel während des Duschens nicht beschlagen.
Schadstoffbindend
Lehm nimmt Gerüche und Schadstoffe auf und bindet sie. Mit dieser Eigenschaft hat er neben der Feuchtigkeitsregulierung einen zusätzlichen Luftreinigungseffekt. Insbesondere für Allergiker und in Raucherhaushalten „klärt“ er die Raumluft.
Verarbeitungsfreundlich
Das Material ist nicht alkalisch, wie es Kalk und Zement sind. Die Verarbeitung ist ohne gesundheitliche Risiken möglich und auch für Erstverwender gut realisierbar.
Leicht reparabel und wiederverwendbar
Ein vermeintlicher Nachteil ist die Wasserlöslichkeit von Lehmputz. Im Außenbereich und in Räumen mit Spritzwasser ist er nicht geeignet. Der große Vorteil dieser Eigenschaft ist, dass sich der Lehmputz leicht reparieren lässt. Er muss nur benässt werden und kann umgeformt, verbessert und verändert werden.
Universell einsetzbar
Lehmputz als sehr weicher Putz kommt mit fast allen Untergründen zurecht und neigt nicht zum Abplatzen oder Reißen. Er eignet sich aus Holz und Gipskarton genauso wie auf Beton, Stein und Ziegelwerk.