Der Dachboden ist in einer komplizierten Lage
Ein Dach liegt an einer bauphysikalisch schwierigen Stelle eines Gebäudes. Wärme aus dem Gebäude steigt auf und will nach oben entweichen. Das Dach in seiner exponierten Stellung wird immer wieder extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt, die über achtzig Grad Celsius betragen können. Dämmungen müssen das Gebäude und gegebenenfalls den Dachboden schützen, ohne die Luftzufuhr gänzlich zu unterbinden. Das Bauwerk selber liefert Restfeuchte aus Mauerwerk und Gewerken aus Holz wie dem Dachstuhl und und eventuell Deckenbalken. Spezielle Nutzungsarten wie das Trocknen von nasser Wäsche oder durch menschlichen Atem erzeugte Feuchtigkeit bei Aufenthalt und Speisezubereitung haben zusätzlichen Einfluss.
Alle diese Faktoren wirken sich auf die Luftfeuchtigkeit aus. Im Ergebnis entstehen individuelle bauphysikalische und thermische Gegebenheiten, die ausbalanciert werden müssen. Elemente wie luftdichte Folie und Lüftungslöcher fungieren als physikalische Gegenspieler. Aus der Gewichtung und jeweils aktuellen Anpassung entsteht eine Luftfeuchtigkeit, die den Dachboden nicht schwitzen lässt und nicht zu trocken ist.
Normale Luftfeuchtigkeit um fünfzig Prozent ist ideal
Als Richtwert in bewohntem Raum kann ein relativer Luftfeuchtigkeitsgehalt zwischen vierzig und sechzig Prozent angesetzt werden. In einem Dachboden sollte wegen der permanenten extremen Bedingungsänderungen immer ein Hygrometer zur Kontrolle verfügbar sein.
Wenn ein Dachboden künstlich gekühlt wird, kann das „ungesunde“ Kondensieren an Bauteilen gemindert werden. Warme Luft hat eine höhere Luftfeuchtigkeit als kalte Luft. Der nur theoretisch mögliche Idealfall wäre eine exakt übereinstimmende Luftfeuchtigkeit innerhalb des Dachbodens und der Außenluft.