Marmor und die Herstellung
Marmor ist ein Gestein, das durch Metamorphose, also durch Druck, enorme Hitze und vor allem sehr viel Zeit aus Sandstein entsteht. Im Prinzip wird dabei der Sandstein kristallin, weshalb Marmor auch durchscheinend ist. In der Folge besitzt es auch die weichen Eigenschaften von Sandstein. Schon der Gewinnungsprozess von Marmor ist schwierig und seit der Antike nahezu unverändert, nur dass seit dem 19. Jahrhundert spezielle Steinsägen dazugekommen sind.
Schon vor dem Ausliefern wird Marmor aufwendig poliert
Viele Marmorplatten und Fliesen werden zunächst als große Platte beim Steinmetzbetrieb angeliefert und hier in einem aufwendigen Verfahren über Tage mit immer feineren Polituren maschinell geschliffen bzw. poliert. Dann werden die großen Platten auf Fliesenmaß bzw. das ansonsten gewünschte Maß gebracht. Von nun an obliegt die Pflege des Marmors dem Bauherrn und späteren Bewohner.
Marmor ist ab dem Verlegen große Beachtung zu schenken
Da Marmor so ausgesprochen weich ist, beginnt der besondere Pflegeaufwand schon ab dem Verlegen. Solange ein Haus noch eine Baustelle ist, sollten Marmorflächen, die betreten werden müssen, mit weichen Teppichen geschützt werden. Ansonsten sind schon jetzt Kratzer, die durch das Betreten förmlich in den Marmor geschliffen werden, unumgänglich. Aus diesem Grund sollten Sie die Verwendung in stark frequentierten Bereichen unbedingt überlegen.
- Haus- oder Wohnungseingangsbereiche
- Bereiche zu Terrassen
- oft betretene Flächen (beispielsweise von Küchen zu Wohnzimmern)
- Ladengeschäfte, explizit der Eingangsbereich
- alle anderen öffentlich zugänglichen Stellen
Marmor nützt sich ab
Ab einem Zeitraum von 5 bis 6 Jahren werden sich nämlich ausgeprägte „Fußwege“ abzeichnen, weil hier der Marmor ständig abgetragen wird. Mit Polieren oder Schleifen werden Sie diese Bereiche nicht mehr retten können.
Marmor ist säureempfindlich
Außerdem ist Marmor insbesondere gegen Säuren und saure Mittel empfindlich. Dazu gehören unter anderem die nachfolgenden Substanzen.
- Essig, Wein
- säurehaltige Fruchtsäfte (Zitrone, Apfel usw.)
- andere saure Reiniger
Auch der vorbeugende Schutz des Natursteins ist nicht einfach
Aus diesem Grund ist von ungeschütztem Marmor als Küchenarbeitsplatte ebenfalls abzuraten. Zwar gibt es Versiegelungen, allerdings auf Basis von Silanen und Siloxanen, jedoch ist sich die Fachwelt uneins, ob Marmor dadurch geschützt oder eher geschädigt wird. Weil Marmor offenporig ist, sollten außerdem keine Reinigungsmittel und Polituren verwendet werden, die Tenside enthalten, also Seifen und Laugen.
Marmor polieren
Der Fachhandel bietet einerseits einige speziellen Polituren für Marmor, die auch für Granit verwendet werden. Jedoch müssen Sie unbedingt schonend beim Polieren vorgehen und die Anleitung des Herstellers beachten. Ist Marmor schon extrem stumpf, kann das wirkungsvollere Schleifen bzw. Polieren mit einer Diamantschleifscheibe vorgenommen werden. In mehreren Durchgängen wird die Oberfläche dabei kristallisiert. Jedoch sollte diese Art der Politur ausschließlich von einem erfahrenen Fachmann durchgeführt werden. Selbst bei erfahrenen Handwerkern werden Sie für diese Arbeit einige Absagen erhalten.
Hausmittel, die wirksam sind
Daneben können Sie noch einige Hausmittel zum feinen Polieren verwenden. Backpulver, oder noch besser Baking-Soda ist gut geeignet. Aber auch Zahnpasta, die neben Baking-Soda ebenfalls feinen Marmorstaub enthält.
Echter und kultivierter Antikmarmor
Darüber hinaus müssen Sie auch noch echten Marmor von kultiviertem Marmor unterscheiden. Letztgenannter Marmor ist auch als Antikmarmor bekannt und wird durch das Bearbeiten in einer Trommel künstlich gealtert. Verwendet werden dafür Travertine, die noch einmal deutlich weicher sind als echte Marmore.