Schon bei der Marmorgewinnung lässt sich dessen Besonderheit erkennen
Vergleicht man die Gewinnung und Herstellung von Marmorprodukten mit denen anderer Natursteine, ist es nicht weit zu dem Vergleich, dass Marmor bereits im Steinbruch wie ein rohes Ei behandelt wird. Bis in die 1960er hinein wurde der edle Naturstein oftmals aus den Marmorbrüchen gesprengt. Allerdings ging dabei so viel Marmor zu Bruch, dass man heute vollständig davon abgekommen ist.
Auch die Plattenherstellung ist sehr schonend
Der verarbeitende Steinmetz behandelt Marmor dann nicht weniger behutsam. In zeitaufwendigen und abgestuften Schleifgängen wird langsam der atemberaubende und berühmte Marmorglanz hergestellt. Erst dann werden die großen Platten in die benötigten Größen zum Verlegen geschnitten. Unmittelbar nach dem Verlegen des Marmors geht die besondere Pflege dann auch schon weiter.
Die Marmorpflege für Sie beginnt nach dem Verlegen
Marmor ist unbedingt zu schützen. Insbesondere auf Baustellen, wo viel Staub, Sand und Schmutz „zertreten“ wird, muss der Stein sofort geschützt werden. Luftdurchlässige Teppiche sind dabei Bohlen und Brettern vorzuziehen. Sind die Bauarbeiten abgeschlossen, beginnt auch schon die Pflege des Marmors.
- Erstpflege (Einpflege)
- Grundreinigung (je nach Beanspruchung alle paar Jahre)
- Unterhaltsreinigung (regelmäßige Pflege)
Keinesfalls sollten die folgenden Produkte bei der Marmorreinigung verwendet werden.
- säurehaltige Reiniger (Essig)
- Fruchtsäuren (Zitrone, Apfel usw.)
- Kalkreiniger
Weitere für Marmor schädliche Produkte
Kalkreiniger stehen im völligen Gegenspruch zum Marmorreiniger. Marmor entsteht aus Kalkstein, während die hervorstechende Eigenschaft von Kalkreinigern das Zersetzen von Kalk ist. Darüber hinaus ist Marmor offenporig. Reiniger mit Tensiden sind schädlich, da sich die Tenside einlagern und Schmutz fleckenbildend binden.
Marmor reinigen und polieren
Aus all diesen Besonderheiten lässt sich schon erkennen, dass bei Marmor das Reinigen und Polieren näher zusammenliegen als Polieren und Schleifen.
Erstbehandlung von Marmor
Zunächst sollten Sie bei der Erstreinigung zum Entfernen des Zementschleiers Neutralreiniger oder alkoholische Reiniger verwenden. Auch klares Wasser mit Spiritus eignet sich. Im Anschluss wird der Marmorboden mit einer dafür geeigneten Naturstein-Dispersion eingelassen.
Unterhaltspflege und Polituren
Zur Unterhaltspflege kehren Sie den Marmorboden täglich 2 Mal, einmal wöchentlich wird er dann nass gewischt. Polituren sollten dann an sich nur zur Grundreinigung alle paar Jahre erfolgen. Dazu stellt der Fachhandel entsprechende Produkte zur Verfügung.
Seien Sie sehr vorsichtig bei der Umsetzung vieler vermeintlicher Hausmittel aus dem Internet. Manche der vermeintlichen Tricks mögen anfangs tatsächlich eine tolle Wirkung erzielen. So beispielsweise mit Öl eingeriebener Marmor. Jedoch lagert das Öl im Stein ein und wirkt schmutzanziehend und bindend. Schon nach wenigen Monaten ist Ihr Marmorboden sehr unansehnlich.Hilft reinigen und polieren nicht mehr, wäre der nächste Schritt das Schleifen von Marmor. Damit wird ein seidener Glanz wiederhergestellt. Anschließend können Sie Marmor noch kristallisieren (was oft mit dem Polieren verwechselt wird!). Dabei wird mit Kieselsäure die Oberfläche mechanisch-chemisch verhärtet. Der Marmor wird unempfindlicher, aber auch härter. Außerdem ist das Kristallisieren nicht umkehrbar.