Instabile Mauern
Mauern können aus ganz unterschiedlichen Gründen wackeln. Zunächst muss man allerdings unterscheiden, um welche Mauerart es sich handeln. Instabilität bei einer Trockenmauer hat ganz andere Gründe als beispielsweise bei einer Backsteinmauer.
Statische Werte
Bei einer Begutachtung der betroffenen Mauer spielen folgende Aspekte eine Rolle:
- das Standmoment
- das Kippmoment
- der Zusammenhalt der Mauersteine
- die Stabilität des Fundaments (nicht immer die Lösung aller Probleme)
Besonders bei frei stehenden Mauern kann es sein, dass eine Mauer kippgefährdet ist. In der Regel kann man die Gefährdung allerdings im konkreten Fall statisch berechnen (Kippmoment ermitteln oder Standmoment rechnerisch nachweisen). Solche Berechnungen führt ein Statiker durch, wenn er für eine Begutachtung herangezogen wird.
Alte instabile Mauern
Wenn es um altes Mauerwerk geht, das nicht mehr stabil ist, sollte vor allem darauf geachtet werden, ob das Mauerwerk bereits stark „verzogen“ ist. Die Tragfähigkeit einer Mauer – oder ob überhaupt noch eine Tragfähigkeit vorhanden ist – kann meist auch ein professioneller Maurer verlässlich einschätzen.
Wände in alten oder denkmalgeschützten Gebäuden zu stabilisieren stellt in vielen Fällen eine Herausforderung dar. Gerade bei schon stark angegriffenem Mauerwerk ist eine Verankerung mittels Mauerankern oft nicht möglich. Hier wird häufig geraten, die betroffene Wand am besten von innen mit Baustahlmatten (Armierungsmatten) zu belegen und mit Beton zu bewerfen. Das stabilisiert das Gefüge aus den Mauersteinen relativ dauerhaft.
In den meisten Fällen wird man allerdings nicht umhin kommen, altes, nicht mehr tragfähiges Mauerwerk zu entfernen und gegebenenfalls neu aufzumauern.
Instabile Trockenmauer
Wenn eine Trockenmauer im Lauf der Zeit instabil wird, kann es Sinn machen, sie zu bepflanzen. Das Wurzelwerk der Pflanzen stabilisiert geschichtetes Mauerwerk ohne Mörtel sehr nachhaltig und auch dauerhaft.