Aufbau der Nieten
Im Prinzip handelt es sich bei einer Niete um eine Art Röhrchen, dass durch Krafteinwirkung in einem Loch oder Kanal gespreizt wird. Die Niete ragt auf beiden Seiten des zu verbindenden Griffteils heraus. Beim Schließen der Niete „platzen“ die beiden Enden des Röhrchens kranzförmig auf und bilden ein stabiles Verbindungselement.
Auch bei Taschenmessern und Klappmessern kommen Nieten zum Einsatz. Hier stellen sie allerdings die Verbindung zwischen Griffschalen und Klingenbett dar. Spezielle Drehnieten können zudem die beweglichen Gelenke zwischen Klinge und Schaft bilden.
Hohl- und Stiftnieten
Die Röhrchen der Nieten können innen hohl oder massiv hergestellt sein. Die Hohlnieten erzeugen eine geringere Haltekraft und Stabilität als Stiftnieten. Hohlnieten sind allerdings leichter zu verarbeiten und auszutauschen beziehungsweise neu zu setzen.
Wenn besonders haltbare Nietverbindungen entstehen sollen, werden die Hohlnieten mit Kunstharz zusätzlich „eingeklebt“. In manchen Fällen wird bei dieser Konstruktionsweise auf das Stauchen verzichtet. In diesem Fall stellt die Niete eine eingebettete Bewehrung dar.
Niete eintreiben und Kopf plätten
Für das Setzen und Stauchen einer Niete gilt eine einfache Faustformel, um die passend und haltbar einzufügen. Der Durchmesser der Niete sollte ein Millimeter geringer als das Loch des Klingenschaftes betragen. Auf beiden Seiten sollte die Niete das 1,15-Fache des eigenen Durchmessers über die Grifföffnungen hinausragen.
Es gibt einfache Nietaufbauten, die nur mit „roher“ Gewalt eingefügt werden. Der Messergriff mit dem in der richtigen Höhe herausragenden unteren Nietenende muss auf eine schlagfeste Unterlage wie einem Amboss aufgelegt werden. Anschließend wird mit einem Hammer die Niete „platt“ geschlagen. Für das Begradigen der Nietköpfe werden sogenannte Nietkopfsetzer genutzt, die auch als Döpper bezeichnet werden.