Als Dämmstoff im Mattenformat wird Mineralwolle vor allem bei der Sanierung und Dämmung von Gebäuden eingesetzt – entweder für die Dachdämmung oder für eine vorgesetzte Dämmung im Bereich der Innenwand beim Trockenbau. Mineralwollfilz-Lamellen, lose Mineralwolle und Mineralwollvlies sind darüber hinaus ebenfalls noch gebräuchliche Verarbeitungsformen, die für die Dämmung von Hohlräumen verwendet werden können. Die seltener verwendeten Glaswolle-Dämmmatten bestehen hauptsächlich aus einem sogenannten Glasfaservlies, das entsteht, wenn eine Glasschmelze durch ein kreisrundes Sieb erst zu Fasern geschleudert wird und dann wieder gehärtet wird. Das führt dazu, dass die Matte sowohl gegen Schimmel als auch gegen Fäulnis und Ungeziefer völlig resistent ist. Sie ist auch komprimierbar, allerdings nicht feuersicher – sie kann im Brandfall schmelzen und dabei am Bauwerk großen Schaden anrichten. Dafür ist sie durch ihre geringere Dichte etwas leichter als Steinwolle, aber auch nicht so gut akustisch dämpfend. Billig hergestellte Mineralwolle, die feine Fasern abgibt, kann schwer gesundheitsschädlich und auch krebserregend sein – auf ein entsprechendes Gütesiegel ist in jedem Fall zu achten, und bei der Verarbeitung auch auf ausreichende Schutzmaßnahmen.
Unterschiede zu anderen Dämmmaterialien
Steinwolle und Glaswolle sind – vor allem im Unterschied zu Styropor – atmungsaktiv. Das hat wichtige Auswirkungen auf das Gebäudeklima, aber auch auf die Feuchtigkeitsregulierung innerhalb des Gebäudes. Allerdings sind Mineralwolle Dämmung im Vergleich zu Styropor Dämmung deutlich teurer – hier entscheiden bei einer Fassaden Dämmung oft auch die finanziellen Mittel die zur Verfügung stehen.
Preise für die Dämmung mit Mineralwolle
Zwischensparrendämmungen von der Rolle
In der einfachsten Ausführung in 50 mm Dicke liegen bei etwa 3 Euro pro Quadratmeter, bei 100 mm Dicke liegt der Preis bei rund 5 – 6 Euro pro Quadratmeter, bei einer Dicke von 150 mm werden zwischen 7 und 8 Euro pro Quadratmeter fällig. Höherwertige Produkte mit noch größerer Dämmkraft sind dagegen meist noch deutlich teurer – es gibt vereinzelt aber auch günstigere Preise im Handel – allerdings muss man immer Dämmfähigkeit und Preis in Relation setzen.
Dämmplatten
Bei Dämmplatten in 100 mm Stärke kann man von etwa 3 – 4 Euro pro Quadratmeter ausgehen, die Standardstärken gehen dann jeweils in 20 mm Schritten bis zu etwa 200 Millimeter – der Preis entwickelt sich dabei im gleichen Verhältnis, 200 mm starke Platten kosten ziemlich genau das Doppelte von 100 mm starken Platten.
Für Fassadendämmungen liegen die Stärken meist zwischen 80 und 120 Millimeter und die Preise etwa zwischen 8 und 12 Euro pro Quadratmeter, also deutlich teurer als bei Styropor-Dämmungen.
Gewarnt werden muss hier noch einmal ausdrücklich vor Billigprodukten ohne Gütesiegel und entsprechende Kennzeichnungen – sie können unter Umständen schwer gesundheitsgefährdend sein!
Dämmung ist Vorschrift
Nach der geltenden gesetzlichen Lage in Deutschland ist jeder Hausbesitzer verpflichtet, sein Gebäude gegen übermäßige Wärmeverluste so gut wie möglich zu schützen – Dachdämmungen und Wanddämmungen sind gerade bei alten Häusern hier Pflicht, um große Heizwärmeverluste zu vermeiden. Das schont die Umwelt und auch den eigenen Geldbeutel – insbesondere bei den heute schon sehr hohen Heizpreisen.
Verarbeitungshinweise für Heimwerker
Beim Einsatz im Dachbereich als Untersparrendämmung ist darauf zu achten, dass die Verarbeitung sauber und ohne Fugen erfolgt, auf Dampfsperren, falls nötig, darf keinesfalls verzichtet werden. Wo eine Trockenwand-Konstruktion erforderlich ist – etwa beim Dachausbau – sollte man diese auf jeden Fall nach den gängigen Regelungen für den Trockenbau zu errichten, Experimente richten hier meist Schaden an. Beim Arbeiten mit Mineralwolle sollte man möglichst Schutzkleidung tragen, um Hautreizungen zu vermeiden, ein adäquater Arbeitsschutz, um das Einatmen von Fasern zu vermeiden sollte ebenfalls verwendet werden. Auf den Einsatz von Glaswolle Dämmungen sollte man aus brandschutzechnischen Gründen im Eigenheim möglichst verzichten.
Produkte aus Mineralwolle, insbesondere aus Steinwolle gehören zu den wirkungsvollsten und hochwertigsten Dämmstoffen, die es auf dem Markt gibt. Sie eignen sich für viele Einsatzzwecke, hauptsächlich für den Dachausbau, aber auch für Zwischenwände und für Fassadendämmungen. Ein korrektes Verarbeiten ist aber wichtig, ebenso wie der Schutz der eigenen Gesundheit.
Ökologie und Umweltverträglichkeit von Mineralwolle
Mineralwolle ist kompostierbar, und im großen und ganzen recht gut umweltverträglich, allerdings ist der Energieaufwand bei der Produktion sehr hoch. Bestimmte Billigprodukte, die Fasern unter 3 µm Größe absondern, können eventuell gesundheitsschädlich sein, wenn diese Fasern in die Lunge gelangen – mit entsprechend sicheren Produkten und ausreichendem Arbeitsschutz kann dieser Gefahr jedoch begegnet werden. Auch gegen Hautreizungen muss man sich beim Verarbeiten entsprechend schützen.