Klares Wasser ohne Reinigungsmittel
Wer sich auf Naturstein auf Boden oder an Wand festlegt, sollte die typischen Eigenschaften von Naturstein aller Art mit berücksichtigen. Sofern der Naturstein nicht versiegelt ist, ist die Auswahl an reinigenden Substanzen sehr übersichtlich. Alkalische, basische und saure Mittel greifen Naturstein an. Fast alle Reinigungsmittel besitzen diese Eigenschaften. Einige pH-neutrale Spezialreiniger oder Seifen können verwendet werden, sind aber in ihrer Wirkung sehr eingeschränkt.
Die Pflege und das Reinigen kann eigentlich nur mit klarem Wasser und etwas pflegendem Steinöl erfolgen. Die größte Auswahl an sogenannten Hausmitteln gibt es, wenn akute und frische Verschmutzungen unverzüglich aufgearbeitet werden.
Fett und Flecken aussaugen
Beim Entfernen von Fettflecken erinnert Naturgestein ein wenig an Textilien. Ausschlaggebend für den Erfolg ist vor allem die Schnelligkeit der Reaktion. Solange der aufgetroffene Schmutzverursacher noch flüssig ist und nicht viel Zeit hatte, in die Poren des Natursteins einzudringen, kann er mechanisch mit mehreren Methoden „abgefangen“ werden:
- Sägemehl gleichmäßig dünn aufstreuen und nach dunklem Verfärben mehrmals wiederholen
- Kleintierstreu mit etwa einem Zentimeter Dicke aufstreuen und nach etwa fünf Minuten erneuern
- Mehl aus Getreide in schnellem Rhythmus aufstäuben und absaugen
- Speziell bei Rotwein oder Blut lohnt sich der Versuch, die Flüssigkeit mit feinem Speisesalz zu binden
Angetrocknete Fettflecken aussaugen
Ähnlich wie bei Textilien kann Löschpapier und ein Bügeleisen helfen, Fett wieder zu verflüssigen und „herauszuziehen“. Der Methode ist aufgrund der Einziehtiefe des Fleckens eine natürliche Grenze gesetzt. Oft ist es jedoch möglich, die Kontraste von Schmutzrändern an der Oberfläche abzuschwächen.
Ein anschließendes Polieren, eventuell mit einem spezifisch für den Naturstein geeigneten Steinöl kann diese Ränder weiter abschwächen. Keinesfalls dürfen die manchmal als Hausmittel empfohlenen Universalöle von Speiseöl bis zu Waffenöl benutzt werden. Sie dringen in den Naturstein ein, bilden andersartige oder zusätzliche Flecken und werden im schlechtesten Fall ranzig.
Kalkränder abspülen
Insbesondere in Nassräumen wie dem Badezimmer oder der Küche entstehen bei hartem Wasser schnell Kalkflecken auf den Natursteinoberflächen. Abgesehen vom sofortigen Abwischen mit einem saugfähigen Baumwolltuch oder einem Abzieher mit Gummilippe kann destilliertes Wasser helfen, die Kalkablagerungen abzuspülen.
Ähnlich wie bei der üblichen Unterhaltspflege wird beim Reinigen der Natursteinplatten das destillierte Wasser auf die Oberflächen „schüttend“ verteilt und mit einem Wischer oder einer Gummilippe prompt wieder abgezogen.