Entweichendes Wasser bei Trocknung ungeeignet
Der größte Unterschied zwischen gebrannten und keramischen Fliesen und Naturstein besteht im Saugverhalten. Durch eine falsche Auswahl des Befestigungsmittels kann sich der Halt im Laufe des Trockenvorgangs und Abbinden verringern und bis zum Abfallen der Natursteinfliesen führen. Bei der Frage, ob Naturstein oder Fliesen als Wandbekleidung gewählt werden, ist für Heimwerker auch der Grad der Erfahrung und Schwierigkeit der Verarbeitung wichtig. Naturstein stellt die Eigenleitung vor eine größere Herausforderung.
In den meisten Fällen wird an Wänden der Naturstein auf Beton verlegt. Nicht nur der Naturstein mit seiner porösen Beschaffenheit, sondern auch der Beton übt saugende Wirkung aus Klebstoff oder Mörtel aus. Der Auftrockenvorgang darf nicht auf dem Entweichen beziehungsweise Verdunsten von Wasser basieren. Es ist in jedem Fall sicherer, an einer Wand Natursteinplatten und Fliesen zu kleben. Dafür sollten Kunststoffklebstoffe beispielsweise aus Polyurethan verwendet werden.
Checkliste für die Wandverlegung von Natursteinfliesen
- Richtiger Klebstoff oder Mörtel bezüglich Saug- und Trockenverhalten
- Ausreichende Tragfähigkeit des Befestigungsmittels
- Arbeitsrichtung immer von unten nach oben
- Ab Fliesendicke von zehn Millimetern Stützkeile in Fugen stecken
- Vor der Verfugung Imprägnierung oder Versiegelung auftragen
- An den Wandenden umlaufende elastische Dehnungsfuge einrichten
- Luftzufuhr entsprechend Herstellerangabe des Klebstoffs sichern
- Verarbeitungshinweise des Herstellers bezüglich äußerer Umstände berücksichtigen
Die Fugenbreiten für Natursteinfliesen an der Wand richten sich nach deren Beschaffenheit und Vorbearbeitung. Gerade Kanten sollten bis zu Fugenlängen von sechzig Zentimetern drei, darüber hinaus fünf Millimeter betragen. Getrommelter Naturstein und spaltraue Gesteine wie Schiefer brauchen immer mindestens fünf Millimeter breite Fugen.