Ombré adelt den Farbverlauf
Wenn eine Wand mit Farbverlauf gestrichen wird, entspricht das im Prinzip dem Ombré-Stil. In der Praxis hat sich allerdings eine leichte Differenzierung durchgesetzt. Wenn relativ gleichmäßige Verlaufsgrenzen auf der Wand aufgebracht werden und die Übergänge eher einem Regenbogen gleichen, wird von Farbverlauf gesprochen.
Ombré spielt stärker mit den Abständen, Abstufungen und Richtungen. Ein typisches Ombré besteht aus zwei großen Hauptflächen in unterschiedlichen Tönen mit einer schmaleren zentral gelegenen Übergangszone. Ombré arbeitet auch mit einer dritten Farbe und sehr schmalen Verläufen nur am oberen oder unteren Ende der Wand. Mehrere Farben, die sich in einer Metamorphose bis zum Abbild des gesamten Farbspektrums entwickeln, gehören zu den kreativsten Varianten.
Gestaltungsbeispiele für den Einsatz von Ombré
Ombré kann vielen farblichen und optischen Herausforderungen durch Veredelung begegnen:
- Ein grauer Flur wird elegant aufgewertet und eventuelle Langeweile und Kühle behoben
- Ein langer Flur lässt sich „organisch selektionieren“ und in farblichen Teilbereichen optisch gestreckt werden
- Pastellfarben entwickeln zurückhaltende Optiken und lassen der Einrichtung und den Möbeln mehr Aufmerksamkeit
- Einer farbigen Wand hinterm Bett wird die farbliche Wucht genommen, ohne ihren färbenden Aspekt einzubüßen
Kräftige Farbtöne erzeugen Morgen- oder Abendstimmung
Der Farbverlauf im Ombréstil erinnert oft an Himmelsbilder während des Sonnenaufgangs oder der Dämmerung. Mit diesem Aspekt sollte gezielt gespielt werden. Die Raumstimmung und Wohnatmosphäre lassen sich stark prägen. Ein dauernder Eindruck einer Morgen- oder Abenddämmerung kann stören oder Wohnqualität erhöhen.
Unter den Effekten beim Wand streichen gehört Ombré zu den ausdrucksstärksten Varianten, wenn der Stil nicht gezielt sehr zurückhaltend und ausschließlich in hellen Farbtönen angewandt wird. Ob das Schlafzimmer beim Aufwachen bereits an Abenddämmerung erinnern soll, ist Geschmackssache.