Qualitätsklassen von OSB Platten
- Qualitätsklasse OSB/1: Diese Platten werden für den Innenausbau und den Möbelbau eingesetzt und dienen der ausschließlichen Verwendung im Trockenbereich.
- Qualitätsklasse OSB/2: Platten dieser Qualitätsstufe können zusätzlich auch für tragende Zwecke im Trockenbereich eingesetzt werden, sie sind deshalb auch stabiler als die Platten der Klasse 1
- Qualitätsklasse OSB/3: Wie OSB/1 aber für den Feuchtbereich
- Qualitätsklasse OSB/4: Wie OSB/2, hochbelastbar, für den Feuchtbereich
Eine weitere Rolle spielt auch noch die Formaldehyd-Klasse, die amtlich entweder in E1 oder E2 festgelegt wird – wobei E1 Formaldehyd-Emissionen von bis zu 8mg/100g angibt, E2 dagegen darüber liegende Werte. Holzwerkstoffe der Klasse E2 sind für Deutschland dabei nicht zugelassen, werden im Ausland aber gelegentlich verwendet.
Preise für OSB Platten auf dem Markt
Häufig werden die benötigten OSB Platten für den Bau oder Ausbau im Baumarkt gekauft. Vorrätig sind dort meist nur Platten in der Qualität von OSB/2, da sie am häufigsten nachgefragt werden.
Im Kleinformat, das heißt 1250 x 675 Millimeter, kosten OSB Platten der Qualität OSB/2 rund 6 – 10 Euro pro Stück. Gebräuchlich sind sie in Stärken zwischen 12 und 25 Millimeter.
Die normalformatigen OSB Platten sind 2.500 x 1.250 Millimeter groß und weisen den gleichen Stärkenbereich auf, hier kommt zusätzlich preisentscheidend noch dazu, ob die Oberflächen geschliffen oder ungeschliffen sind, und eventuell als Verlegeplatten noch ein Nut und Feder System aufweisen.
Ungeschliffen kosten hier diese OSB-Platten rund 10 Euro pro Stück, während herkömmliche Spanplatten fast um den halben Preis zu haben sind. Je nach Qualitätsstufen und Ausführung können die Preise aber auch geringfügig abweichen.
Wer also OSB Platten braucht, sollte zunächst einmal prüfen, ob er tatsächlich OSB Platten verwenden muss – oder nicht auf die günstigeren Spanplatten ausweichen kann. Für den Möbelbau dagegen empfiehlt sich tatsächlich eher MDF, wegen der wesentlich besseren Verarbeitbarkeit.
Preisübersicht ausgewählter Anbieter (Stand: 2013)
OSB-Platten
OSB/3-Platte, 2050 x 625Millimeter ungeschliffen, Nut und Feder, 15Millimeter stark | |
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bausep.de | 7,26 Euro pro Quadratmeter |
heim-baustoffe.de | 7,63 Euro pro Quadratmeter |
holz-wicharz.de | 6,80 Euro pro Quadratmeter |
Spanplatten
Spanplatte, P3 2050 x 925Millimeter ungeschliffen 13 Millimeter stark | |
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bausep.de | 4,19 Euro pro Quadratmeter |
heim-baustoffe.de | 4,52 Euro pro Quadratmeter |
holz-wicharz.de | 6,70 Euro pro Quadratmeter |
MDF-Platten
MDF-Platte, 2800 x 2070 Millimeter ungeschliffen, 19Millimeter stark | |
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holzland-tuebingen.de | 16,90 Euro pro Quadratmeter |
holz-wicharz.de | 12,50 Euro pro Quadratmeter |
Hintergrund: OSB-Platten vs. MDF-Platten vs. Spanplatten
OSB-Platten
OSB Platten werden in der Produktion aus Spänen – meist Kiefernholz – hergestellt, die nur in einer Richtung gestreut werden. Sie sind dreischichtig aufgebaut, aber aus sehr dünnen, schlanken Spänen.
Die Festigkeit ist entlang der Längsachse und der Querachse der Platte damit unterschiedlich – beim Arbeiten mit OSB Platten muss man das unbedingt beachten. Die Verklebung erfolgt durch ein Harz, mit PMDI, einem Isocyanat, das als zumindest gesundheitlich bedenklich gilt.
Wegen ihrer besonderen Stabilitätseigenschaften entlang einer Achse werden sie meist für Bereiche eingesetzt, wo es auf tragende Platten ankommt – in der Regel aber häufig auch im Innenausbau und als Verlegeplatten auf dem Boden.
OSB Platten sind in Längsrichtung stabiler als Spanplatten und kommen in unterschiedlichen Qualitätsklassen von OSB1 bis OSB4. Am gebräuchlichsten ist dabei OSB2, die für tragende Zwecke im Trockenbau eingesetzt werden kann und die typische Baumarktqualität darstellt.
MDF-Platten
Neben OSB Platten gibt es auch MDF-Platten – die Abkürzung steht dabei für mitteldichte Faserplatten. Hier wird vor dem Pressen das Holz erst aufgemahlen und zu einer sehr dichten Vliesschicht gestreut, die dann erst gepresst wird. Das macht MDF-Platten sehr hart und von den Verarbeitungseigenschaften schon näher an Massivholz kommen.
Spanplatten
Spanplatten stellt man heute her, indem man getrocknete und beleimte Späne unter Hitzeeinwirkung presst. Verwendet werden in der Industrie dafür heute auch Formaldehydharze, die allerdings unter Gesundheitsinstituten keinen besonders guten Ruf haben.
Die Mittelschicht besteht meist aus gröberen Spänen, die obere und untere Deckschicht der Spanplatten wird von feinen Spänen gebildet. Spanplatten sind in beiden Richtungen gleich fest – anders als OSB Platten – und kommen in Qualitätsklassen der P-Stufe von P1 – P7.
Sonderausführungen
Als Sonderausführungen gibt es alle diese Plattenarten auch in unterschiedlichen Beschichtungen, in der Regel dominiert aber die Rohform. Nur bei MDF Platten findet man beschichte Platten nahezu genauso häufig, wie die Rohformen. Das kommt daher, dass MDF Platten im Möbelbau durchwegs sehr beliebt sind, und dort meist in beschichteter Form zum Einsatz kommen.
Gesundheitsgefahren durch Spanplatten
Vor allem das ausgedünstete Formaldehyd, aber auch andere Stoffe, die zum Verleimen und Beschichten von Spanplatten verwendet werden, wie PMDI, gelten als gesundheitlich bedenklich. In allgemeinen Tests wird bei MDF-Platten, Spanplatten und OSB-Platten immer nur von empfindsamen Personen ausgegangen – tatsächlich aber können sehr viele Menschen durch hohe Formaldehydbelastungen ständige Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, Konzentrationsstörungen und Störungen des Erinnerungsvermögens, Reizbarkeit und/oder Depressionen sowie ständiges Unwohlsein empfinden. Auch Schwindel, Schlaflosigkeit und hohe Stressanfälligkeit gehören mit zum Symptomkreis. Als Langzeitfolge entstehen Nieren-, Leber- und Lungenschäden.
Der Nachweis von Formaldehyd im Körper ist dabei schwierig, nur hohe Konzentrationen lassen sich im Urin feststellen. In vielen modernen Bauten sind heute aber hohe Formaldehydbelastungen gegeben, vor allem auch in modernen Bürobauten. Hier besteht eine hohe Gesundheitsgefahr, die aber öffentlich kaum wahrgenommen wird. Die Symptome werden dann häufig Burnout-Syndromen zugeschoben, obwohl sie tatsächlich von einer Schadstoffbelastung im Büro stammen. Auch andere Stoffe in Spanplatten, wie das häufig verwendete PMDI können ähnliche Wirkungen haben.