Blitzeinschläge sind häufiger als geplatzte Plastikflaschen
Beim gezielten oder versehentlichen Einfrieren einer Plastikflasche ist ein Platzen oder gar Explodieren wie bei Glasflaschen nahezu ausgeschlossen. Wasser dehnt sich im Volumen um etwa zehn Prozent aus, wenn es zu Eis wird. Diese Expansion wird von fast allen Kunststoffen durch ihre Elastizität „abgefangen“, selbst wenn sie vollständig gefüllt sind.
Immer wieder geistern Meldungen über explodierte oder geplatzte Plastikflaschen durch die Medien. Angesichts der unendlich großen Zahl von Plastikflaschen, die im Umlauf sind, handelt es sich dabei um Ausnahmen im Promillebereich. Zudem werden Kunststoffflaschen im Gegensatz zu Glasflaschen z.B. in der Gastronomie häufig zur Aufbewahrung von Flüssigspeisen und Getränken verwendet.
Vorteilhafte Flascheneigenschaften für gezieltes Einfrieren
Plastikflaschen verformen sich durch die Volumenzunahme ihres Inhalts. Diese Verformung kann durch eine Volumenreserve von einem Fünftel bis einem Viertel des gesamten Innenvolumens fast vollständig verhindert werden. Keine Verformung erfolgt beim Einfrieren, wenn die Materialsteifigkeit durch die entsprechende Wandstärke ausreicht.
Sollen Kunststoffflaschen gezielt zum Einfrieren eingesetzt werden, sind folgende Eigenschaften und Voraussetzungen hilfreich:
- Hohe Materialsteifigkeit
- Äußerlich trockene Flasche einfrieren
- Verschluss oder Deckel mit Gummidichtung
- Inhalt bis höchstens vier Fünftel auffüllen
- Als „lebensmittelecht“ gekennzeichnete Produkte verwenden
- Als „gefriergeeignet“ gekennzeichnete Produkte verwenden
- Möglichst PET Flaschen verwenden, die frei von Weichmachern sind
- Vor dem Einfrieren heißer Inhalte Flaschen abkühlen lassen
- Keine Flüssigkeit oder Nässe im Schraubbereich und Gewinde des Verschlusses
- Kohlensäurehaltige Flüssigkeiten erhöhen die Ausdehnung beim Gefrieren und können durch größere „Volumenreserve“ von etwa einem Viertel „abgesichert“ werden
- Die Kohlensäure „entweicht“ beim Einfrieren, ähnlich wie beim Schütteln, aus dem Getränk und kehrt nach dem Auftauen nicht mehr zurück