Polystyrol ist vielfältiger als oft bekannt
Wer von Polystyrolplatten hört, hat meist Styropor und Styrodur vor Augen. Vor allem Styropor wird im Modellbau von der Bastelarbeit bis zum Projektmodell von Architekten, Bauingenieuren und Landschaftsplanern eingesetzt. Im Design wird der Werkstoff ebenfalls gerne verwendet.
Neben den bekannten und populären Polystyrolvarianten gibt es andere Formen, die teils nicht als Polystyrol wahrgenommen werden oder aus sehr andersartigen Verwendungen bekannt sind. Zwei Beispiele sind Legosteine, die aus einem harten Polystyrol bestehen und transparenten Deckeln von Lampen und Plattenspielern.
Polystyrolplatten als Styropor haben die vorteilhaften Eigenschaften, sich leicht kleinteilig und präzise schneiden zu lassen. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist das relativ leichte Verkleben von Polystyrolplatten. Auch ausgehärtete und schlagfeste Polystyrolplatten finden im Modellbau ihre Verwendung. Gutes Beispiel sind Fensterfronten an Gebäudemodellen.
Weiches Styropor, mittelhartes Styrodur und hartes Bastlerglas
Für den Modellbau werden im Fachhandel Polystyrolplatten in folgenden Varianten angeboten:
- Styropor (auch als Eier, Kegel, Kugeln, Ringe und anderen Formen)
- Transparentes hartes Bastlerglas (Lichtdurchlass ungefärbt 93 Prozent)
- Höher verdichtete Polystyrolplatten (Styrodurarten mit Pressung hergestellt)
Interessant für den Modellbau von Autos, Drohnen, Flugzeugen und Schiffen ist neben dem geringen Eigengewicht von Styropor die Wasserfestigkeit.
Nachteilig macht sich die UV-Unbeständigkeit bemerkbar. Modelle für den Außeneinsatz sollten mit Anstrichen, Lackierungen, Verkleidungen oder Überzügen geschützt werden. UV-Licht macht Styropor mürbe und spröde und führt zum Reißen des Materials.
Styropor ist in unterschiedlichen Feinheiten erhältlich. Im Herstellungsprozess beim Aufschäumen können unterschiedlich gekörnte Granulate verwendet werden. Auch der Aufbereitungsprozess beeinflusst die Struktur der Polystyrolplatten. Produkte mit der feinsten Homogenität können bis auf 0,3 Millimeter genau geschnitten werden. Die Bearbeitung gleicht tendenziell dem Schnitzen von sehr weichem Holz wie beispielsweise Balsaholz.