Unterschiedliche Ausführungen und Eigenschaften
Von den Materialeigenschaften unterscheidet man bei Porenbeton insbesondere in Festigkeitsklassen und Wärme-Eigenschaften. Für die Festigkeit von Porenbeton gelten die in der DIN 1053 aufgeführten Festigkeitsklassen für Baustoffe von 2 bis 8, im Regelfall ändern sich auch die Wärmeleitwerte entsprechend der Festigkeitsklasse des Porenbetons. Porenbeton Plansteine der Festigkeitsklasse 2 haben in der Regel einen Wärmeleitwert von 0,9 W/K.m, während Plansteine der Klasse 6 typischerweise einen Wert von 0,18 aufweisen. Vereinzelt sind auch sogenannte wärmedämmende Plansteine im Handel, deren Wärmewert noch verbessert wurde – in den meisten Fällen geht das aber zu Lasten der Tragfähigkeit, und die ohnehin schon hervorragenden Wärmeisolierungswerte der Porenbetonsteine können auch durch neue Herstellungsmethoden nur noch unwesentlich verbessert werden.
Porenbeton wird in unterschiedlichen Formen verarbeitet: einerseits in die schon erwähnten sogenannten Plansteine, die ein Standardmaß von 62 x 50 cm aufweisen, dafür aber unterschiedliche Wandstärken, die üblicherweise von 50 Millimeter bis zu 365 Millimeter reichen. Je dicker der Stein, desto besser natürlich auch seine wärmeisolierenden Eigenschaften. Solche Porenbeton Steine waren früher auch unter dem Namen Gasbetonsteine verbreitet, der auch heute manchmal noch verwendet wird, außerdem sind sie unter dem Handelsnamen eines der ältesten Hersteller, Ytong, auch bekannt. Viele der Steine verfügen auch über ein Nut und Feder Verbindungsprofil, mit dem die Steine einfach aneinander gefügt werden können. Sie haben oft auch noch Griffhilfen und ein nur sehr geringes Eigengewicht von lediglich 7 bis rund 20 kg.
Die zweite Möglichkeit, mit Porenbeton Wände zu errichten, ist über Fertigelemente: Diese Elemente enthalten, wie Stahlbeton auch, eine Bewehrung, die die Zugkräfte des Bauwerks aufnimmt und ableitet. Die Möglichkeiten reichen hier von Wandtafeln über Wand-, Dach- und auch Deckenplatten. Platten finden dabei in der Regel für alle nichttragenden Teile eines Bauwerks Verwendung, während für tragende Teile meist Wandtafeln eingesetzt werden, die keine eigene Tragekonstruktion mehr brauchen. Insbesondere im Hinblick auf die strengen Vorschriften der seit 2002 geltenden EnEV (Energieeinsparverordnung) in Deutschland finden Fertigelemente aus Porenbeton heute in weiten Bereichen wegen der guten wärmedämmenden Eigenschaften von Porenbeton Einsatz. Im Außenbereich muss jedoch eine Beschichtung oder Bekleidung erfolgen, um einen entsprechend hohen Oberflächenschutz für den sehr feuchtigkeitsempfindlichen Porenbeton zu gewährleisten. Ansonsten stellen Systemwandelemente aber eine sehr gute und vor allem günstige Möglichkeit des Fertigbaues dar. Im Deckenbau wird vor allem aufgrund der guten Feuerwiderstandsfähigkeit und ihrer hohen Temperaturdämpfung auf Porenbeton zurückgegriffen. Es gibt auch spezielle brandhemmende Wände aus Porenbeton.
Preisspannen bei den unterschiedlichen Klassen
Im Bereich von Privathäusern werden fast ausschließlich Mauersteine aus Porenbeton Anwendung finden – Fertigbauelemente sind im Privathausbau praktisch nicht anzutreffen. Bei den Mauersteinen gibt es aber, je nach Hersteller, Wanddicke und Festigkeitsklasse beziehungsweise Wärmeleitwert, deutliche Preisunterschiede. Die Steine können, vor allem in Baumärkten, teilweise auch einzeln gekauft werden, die Palettenabnahme bietet aber in den meisten Fällen deutliche Preisersparnisse. Im Fachhandel für Baustoffe wird fast immer nach Kubikmetern abgerechnet – die Preise liegen hier nahezu überall in einem Bereich von rund 120 – 150 Euro netto für den Kubikmeter.
Da das Standardmaß für alle Plansteine immer 62 x 25 cm beträgt, kann man sich den Preis der Steine anhand der unterschiedlichen Wanddicke immer leicht ausrechnen, ebenso die Kosten für eine geplante Wand in festgelegter Wandstärke. Der Preis einer Palette richtet sich nach dem Volumen der darauf geladenen Steine, je nach Steingröße fasst eine Palette etwa 0,75 bis 0,9 Kubikmeter. Die Rechnung nach Kubikmeter erlaubt auch, die Preisvergleiche sehr einfach durchführen zu können. Sie können aber dennoch lohnen.
Porenbeton aus dem (Ost-)Ausland?
Gerade in den letzten Jahren hat sich ein großes Angebot für Porenbeton in den östlichen EU-Ländern, insbesondere Polen, entwickelt. Teilweise sind hier auch durchwegs deutliche Preisersparnisse möglich. Das Angebot betrifft hier durchwegs in der Hauptsache Mauersteine aus Porenbeton. Bei allzu günstigen Angeboten ist allerdings Vorsicht geboten: es muss sichergestellt sein, dass die angebotenen Steine tatsächlich der DIN V 4165 und der EN 117-4 entsprechen, sowie sich nach den in der DIN 1053 festgelegten Steindruckfestigkeitsklassen richten. Deutsche Produkte sind für die unterschiedlichen Festigkeitsklassen in der Regel farblich kodiert – für ausländische Produkte gilt das nicht, oder nicht immer. Ob sie tatsächlich den geltenden Normen entsprechen kann oft nicht auf den ersten Blick beurteilt werden, bei sehr unüblich günstigen Produkten kann man davon ausgehen, dass sie es möglicherweise nicht tun. Auch im Hinblick auf die Tragfähigkeit der geplanten Wand kann das unter Umständen durchaus problematisch werden. Vorsicht und entsprechende Zertifikate sind hier also in jedem Fall ratsam.
Man sollte im Hinblick auf Tragfähigkeit und Sicherheit also keineswegs am falschen Ende sparen – übetreiben braucht man es jedoch auch nicht. Zu hohe Wandstärken führen nur zu unnötig hohem Materialverbrauch und höheren Kosten als eigentlich nötig. Wie überall lohnt hier natürlich eine fachkundige Beratung im Vorfeld auf jeden Fall. Und bei günstigen Produkten aus dem Ausland sollte man in jedem Fall vorsichtig sein, und entsprechende Nachweise verlangen. Dann ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite.