Wie Porzellan nach Deutschland kam
Porzellan wurde im Jahr 620 in China erfunden. Die Chinesen hielten die Herstellung des weißen Goldes jedoch geheim, sodass es im 13. Jahrhundert teuer aus China nach Europa importiert wurde. 1708 gelang es Johann Friedrich Böttger und Ehrenfried Walther von Tschirnhaus in Dresden, das Geheimnis der Herstellung zu lüften. In Meißen entstand die erste europäische Porzellan-Manufaktur, die bis heute für die Herstellung von hochwertigem Porzellan bekannt ist. Seit 1718 entstanden in ganz Deutschland weitere Manufakturen.
Renommierte Porzellan-Hersteller in Deutschland
2007 veröffentlichte die Welt eine Liste der sieben besten Manufakturen in Deutschland, die im Folgenden kurz vorgestellt werden:
- 1. Königliche Porzellan-Manufaktur in Berlin (KPM)
2. Fürstenberg
3. Kahla (Thüringen)
4.Meißen
5. Rosenthal
6. Alt-Luxemburg (Villeroy & Boch)
7. Nymphenburg
(Quelle: www.welt.de/wams_print/article1063019/Deutschlands-bestes-Porzellan.html)
Königliche Porzellan-Manufaktur in Berlin (KPM)
Dieses Porzellan ist und war nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes königlich. Die Manufaktur war tatsächlich im Besitz eines Königs. Friedrich II. von Preußen übernahm die Manufaktur 1763 von Johann Ernst Gotzkowsky und gab ihr seinen Namen und sein Markenzeichen, das kobaltblaue Zepter. Die Manufaktur war im Besitz von sieben Königen und Kaisern, bevor Wilhelm II. 1918 abdankte und sie in den staatlichen Besitz überging. 1943 wurden die Fabrik und zahlreiche Maschinen bei einem Bombenangriff zerstört, wobei viele Formen für immer verloren gingen. Seit 2006 befindet sich die Fabrik in Privatbesitz unter der Leitung des Berliner Bankiers Jörg Woltmann.
Fürstenberg
Die Manufaktur Fürstenberg geht ebenfalls auf hochrangige Persönlichkeiten zurück. Herzog Carl I. ordnete 1747 an, die Herstellung von Porzellan im Jagdschloss Fürstenberg zu versuchen. 1750 gelang das schließlich und seit 1753 trägt das dort hergestellte Porzellan sein Markenzeichen, das blaue „F“.
Kahla (Thüringen)
Kahla ist eine vergleichsweise junge Manufaktur. Sie wurde 1844 von Christian Eckardt gegründet und hat nicht nur zahlreiche internationale Designpreise gewonnen, sondern ist zudem für ihre nachhaltige und umweltfreundliche Produktion bekannt, für die sie mit dem Pro-Öko-Siegel bürgt.
Meißen
Die Meißner Porzellanmanufaktur wurde 1710 gegründet und war damit die erste deutsche Porzellan-Manufaktur. Seit 1722 trägt das Meißner Porzellan das Markenzeichen, mit dem es bis heute gekennzeichnet ist – die gekreuzten Schwerter. Im Jahr 2000 wurde die weltweit erste Orgel mit klingenden Pfeifen aus Meißner Porzellan eingeweiht. Besonders bekannt ist das Meißner Zwiebelmuster, das hier näher erläutert wird.
Rosenthal
Die Rosenthaler Porzellan-Manufaktur ist die jüngste unter den sieben Herstellern. Sie wurde 1879 von Philipp Rosenthal als Porzellanmalerei im Schloss Erkersreuth gegründet und produzierte erst ab 1891 eigenes Porzellan.
Villeroy & Boch (Alt-Luxemburg)
Die Porzellan-Manufaktur Villeroy & Boch kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. 1748 begannen der königliche Kanonengießer François Boch und seine drei Söhne in Lothringen mit der Herstellung von Keramikgeschirr. Ab 1770 produzierten sie das weltberühmte Tafelservice „Alt-Luxemburg“, das sich durch das zarte, blaue Blumendekor auszeichnet. 1809 zog das Unternehmen unter der Leitung von Jean-François Boch nach Mettlach an der Saar, wo sich der Stammsitz der Manufaktur bis heute befindet.
Nymphenburg
Nymphenburg wurde 1747 als Porzellan-Manufaktur des bayerischen Königshauses gegründet. Von 1754 bis etwa 1894 wurde ein Schild als Markenzeichen auf das in Nymphenburg hergestellte Porzellan gepresst. Seit 1894 gibt es verschiedene Markenzeichen. Eines haben alle gemeinsam – ein Schild mit einer Krone darüber.