Rohstoffe
Für die Herstellung von Porzellan werden drei Rohstoffe gebraucht:
- Kaolin (Porzellanerde)
- Quarz
- Feldspat
Die Verhältnisse dieser Rohstoffe variieren je nach gewünschtem Härtegrad des Porzellans. Man unterscheidet zwischen Weichporzellan und Hartporzellan, wobei für die Herstellung von Hartporzellan 50% Kaolin, 25% Quarz und 25% Feldspat verwendet wird und für die Produktion von Weichporzellan nur 25% Kaolin, 45% Quarz und 30% Feldspat. Kaolin gibt dem Porzellan seine weiße Farbe und die Festigkeit.
Herstellungsverfahren
Je nachdem wofür das Porzellan verwendet werden soll, bieten sich drei verschiedene Herstellungsverfahren an: Gießen, Pressen oder Drehen. Für alle drei Techniken müssen zunächst die Rohstoffe vermengt werden: Dazu werden die Rohstoffe unter Zugabe von Wasser und Mahlkugeln vermischt und fein zermahlen. Danach wird die fertige Masse über ein Magnetband gezogen, das sämtliche Eisenanteile entfernt. Verunreinigungen nichtmetallischer Art werden mithilfe eines feinmaschigen Siebes herausgeschüttelt.
Gießen
Kompliziertere Gegenstände wie Kannen, Figuren oder andere feine Formen aus Porzellan werden häufig gegossen. Durch Zugabe von Wasser wird die Rohmasse flüssiger gemacht. Das Resultat ist der sogenannte Schlicker. Dieser wird in die Formen aus Gips gegossen. Das Gips zieht das Wasser an, sodass sich der Schlicker gleichmäßig an den Wänden festsetzt. Die restliche noch flüssige Masse wird abgegossen, sodass ein Hohlraum entsteht.
Pressen
Für die Herstellung von Tellern oder einfachen Schüsseln wird oft das Pressverfahren gewählt: Dazu werden winzige Kügelchen der Porzellanrohmasse in Pressformen gefüllt und unter einem Druck von 270 bis 300 bar verdichtet. Die Pressform unterteilt sich in einen starren Oberstempel und einen elastischen Unterstempel. Durch den hohen Druck sind die so entstehenden Formen sehr gleichmäßig verarbeitet.
Drehen
Diese Variante bietet sich vor allem dann an, wenn die Produktion per Hand vorgenommen wird. Auch hierbei wird eine Gipsform verwendet, die mit der Porzellanmasse überzogen wird. Diesen Teil der Verarbeitung nennt man Überformen. Anschließend wird mithilfe einer Metallschablone – wenn nötig – die Form ausgehöhlt (Einformen), sodass z.B. eine Tasse entsteht.
Brennen und glasieren
Nicht nur die Verarbeitung der Rohstoffe, sondern auch der Überzug ist bei der Herstellung von Porzellan extrem wichtig. Schließlich entscheidet die Glasur über das optische Resultat des Porzellans: Nachdem das Porzellan an der Luft vorgetrocknet ist, wird es bei Temperaturen von bis zu 1000 Grad gebrannt. Anschließend wird das noch glühende Porzellan mit einer Glasur veredelt, die sich aus Quarz, Feldspat, ein wenig Kaolin und verschiedenen Flussmitteln zusammensetzt.