Das berühmteste Porzellanmuster: Das Zwiebelmuster
Das wohl bekannteste und vor allem älteste Muster ist das koboldblaue Zwiebelmuster. Es ist ein Unterglasurdekor und wurde schon 1420 verwendet. Auch wenn der Name anders vermuten lässt, ist der Rand ursprünglich nicht mit Zwiebeln verziert sondern mit Granatäpfeln und Pfirsichen, die für Fruchtbarkeit und Langlebigkeit stehen. In der Meißner Produktion wurde der Granatapfel fälschlicherweise als Zwiebel interpretiert. Weiterhin zeichnet sich das Zwiebelmuster durch die Bordüre mit Rankenpflanzen und Lotosblüten sowie verschiedenen Pflanzen- und Blumenbildern in der Mitte des Tellers aus.
An zweiter Stelle: Strohblumendekor
Ebenfalls ein koboldblaues Unterglasurdekor ist das Strohblumendekor, das 1740 in Meißen entwickelt wurde. Auf geriffeltem weißen Untergrund ziehen sich zarte Pflanzenstängel mit kleinen Blüten. Vorbild hierfür waren ostasiatische Importe, die für mitteleuropäische Augen exotische Pflanzen darstellten. Auf dem Geschirr sind meist zwei von folgenden drei Blumen abgebildet:
- Pfingstrosen
- Chrysantheme
- Lotusblüte
Was sind Unterglasdekore?
Unterglasdekore werden vor dem Brennen auf das Porzellan aufgetragen und dann gebrannt. Wenn Sie über den Teller streichen, können Sie das Muster nicht fühlen. Aufglasdekore hingegen kommen erst nach dem Brennen auf das Porzellan und sind somit spürbar.
Die Geschichte vom Kobaltblau
Kobaltblau wurde 1802 von dem französischen Chemiker Louis Jacques Thénard entwickelt. Es handelt sich hierbei um ein Cobaltaluminat, das hohen Temperaturen – wie jene, die beim Brennen von Keramik und Porzellan entstehen, standhielt. Lange Zeit war es der einzige Blauton, der derartig hohe Temperaturen verkraftete und daher das einzige Blau auf Porzellan.