Das Messie-Syndrom
Das sogenannte Messie-Syndrom ist in der heutigen Gesellschaft mit vielen Vorurteilen behaftet und unbestreitbar negativ konnotiert. Dabei handelt es sich hierbei um eine Krankheit, die grundsätzlich jeden treffen kann, und die sich häufig langsam und versteckt einschleicht. Viele Menschen bemerken gar nicht, was um sie herum geschieht, bis sie sich plötzlich in ihren eigenen vier Wänden kaum noch wohlfühlen können. Dann wird es Zeit wichtige Schritte in die Wege zu leiten, um das Wohneigentum oder die gemietete Wohnung sowie die eigene Gesundheit nicht mehr länger zu gefährden.
Psychologische Hilfe
Entrümpelungen stehen bei einem solchen Sachverhalt ganz oben auf der eigenen Agenda. Gleichzeitig ist in den meiste Fällen aber auch psychologische Hilfe angeraten. Die Betroffenen müssen einen anderen Umgang mit ihren Problemen erlernen und außerdem auch wieder begreifen, wie Ordnung in den eigenen vier Wänden gehalten wird. Zu Beginn einer solchen Maßnahme muss allerdings zunächst eine umfassende Entrümpelung und Reinigung der betreffenden Wohnräume durchgeführt werden. Worauf hierbei geachtet werden sollte, wird nachfolgend verraten.
Schritt 1: Das Chaos richtig einschätzen
Wenn es an das Chaos in den eigenen vier Wänden geht, muss zunächst eine kategorische Unterteilung stattfinden. Nicht jeder, der in den eigenen vier Wänden keine Ordnung halten kann, ist im Umkehrschluss auch ein Messie. Das Messie-Syndrom wird schließlich nicht umsonst auch als Desorganisationsproblematik bezeichnet. Menschen, die unter diesem Syndrom leiden, sind nicht mehr dazu in der Lage Wert und Nutzen verschiedener Gegenstände richtig einzuordnen. Dann erhalten auch wertlose Gegenstände wie beispielsweise alte Fernsehzeitungen plötzlich eine wichtige Bedeutung und werden gesammelt anstatt entsorgt zu werden.
Diese Sammelleidenschaft muss nicht unbedingt zu einer Vermüllung führen, wie sie beispielsweise aus verschiedenen Medienberichten bekannt ist. Viele Menschen, die unter der Desorganisationsproblematik leiden, leben nach außen hin unter ganz normalen Verhältnissen und schlafen keineswegs in schmutzigen oder unhygienischen Wohnungen.
Genau aus diesem Grund muss bereits vor der Entrümpelung der Zustand des eigenen Chaos eingeschätzt werden. Wenn sich die Wohnung per se in einem sauberen Zustand befindet und die auszusortierenden Gegenstände leicht zu entsorgen sind, kann eine Entrümpelung durchaus auch in Eigenregie erfolgen.
Wenn allerdings Schmutz, Ungeziefer oder jede Menge Sperrgut im Spiel sind, sollte im besten Fall auf die Hilfe eines spezialisierten Profis zurückgegriffen werden. Dieser kann nicht nur auf die nötige Erfahrung zurückgreifen, sondern kennt sämtliche Entsorgungsstellen und besitzt die richtigen Materialien für eine solche Aufgabe.
Schritt 2: Das Chaos beseitigen
Wenn der Ist-Zustand in den eigenen vier Wänden eingeschätzt und eventuell eine Entrümpelungsfirma angeheuert wurde, geht es direkt ans Eingemacht: Die Wohnung wird komplett ausgeräumt. Hierbei können verschiedene Strategien angewendet werden, je nachdem wie es um die Gesundheit des Betroffenen bestellt ist.
In einigen Fällen kann es ratsam sein, dass der Mieter oder Wohnungseigentümer bei der Entrümpelung zugegen ist und sich aktiv an dieser beteiligt. In anderen Fällen wiederum erweist sich dies als hinderlich, weshalb die Entrümpelung besser in Abwesenheit des Mieters bzw. Wohnungsbesitzers durchgeführt werden sollte. In beiden Fällen kann es ratsam sein, sich mit einem spezialisierten Therapeuten zusammenzutun. Dieser kann die Lage für den Betroffenen meist deutlich besser einschätzen und ihn außerdem nicht nur während der Entrümpelung, sondern auch in der angeschlossenen Neufindung unterstützen.
Schritt 3: Die Renovierungsarbeiten und der Neuanfang
Wenn die Entrümpelung der eigenen vier Wände professionell durchgeführt wurde, kann es in vielen Fällen wichtig sein, diverse Renovierungsmaßnahmen durchzuführen. Je nachdem wie der Zustand der Räumlichkeiten vor der Entrümpelung gewesen ist, müssen diese Renovierungsarbeiten mal mehr und mal weniger umfangreich ausfallen. Feuchte oder schimmelige Tapeten müssen entfernt werden, Schädlingskot muss nicht nur fachgerecht entsorgt werden, sondern es müssen auch diverse Desinfizierungsmaßnahmen erfolgen, schmutzige oder zerstörte Türen und Möbel müssen gegebenenfalls ersetzt werden.
Hin und wieder kann es bei stark vermüllten Wohnungen auch passieren, dass Bodenbeläge erneuert werden müssen. Das Ziel ist es die Hygiene und Sauberkeit in den Wohnräumen wiederherzustellen. Frische Farbe an den Wänden kann hierbei bisweilen wahre Wunder bewirken.
Damit der Neuanfang allerdings gelingt und das Chaos nicht binnen kürzester Zeit wieder Einzug hält, gilt es gewisse Strategien zu entwickeln. Wer einen Hang zur Desorganisationsproblematik entwickelt hat, sollte sich eine therapeutische Betreuung suchen, die auch den Neuanfang in den eigenen vier Wänden begleitet. Wer selbst nicht dazu in der Lage ist, tägliche Aufräumarbeiten zu übernehmen, weil beispielsweise ein körperliches Handicap vorliegt, der muss unter Umständen eine Haushaltshilfe engagieren oder den Kontakt zu einem häuslichen Pflegedienst suchen.
Fazit
Eine Entrümpelung kann und sollte in jedem Fall als ein Neubeginn angesehen werden. Die Chance, reinen Tisch zu machen und anschließend wieder in einer sauberen und aufgeräumten Wohnung mit Wohlfühlfaktor leben zu können. Damit dies gelingt, kann und sollte die richtige Hilfe unbedingt in Anspruch genommen werden.