Durch Quellen entstehen Druck und Verschluss
Quellmörtel soll häufig Hohlräume gleichmäßig und vollständig ausfüllen. Dafür wird er oft mit Spritzen eingebracht. Wenn er entsprechend Herstellerangaben richtig verarbeitet wurde, nimmt sein Volumen während des Abbindens um bis zu zehn Prozent zu.
Beim Verfüllen von Hohlräumen und Löchern stellen sich zwei Herausforderungen:
1. Der Abbindevorgang muss durch Wasserverdunstung möglich sein
2. Das wachsende Volumen muss in den Hohlraum passen
Wenn eingebrachter Quellmörtel abbindet und sein Volumen erhöht, kann dieser Vorgang den Luftzugang beziehungsweise den Verdunstungskanal verschließen. Ich schlechtesten Fall setzt der Abbindevorgang irgendwann aus und der Mörtel bleibt weich.
Bei beschränkten Raumverhältnissen entwickelt sich durch den Quellvorgang Druck auf die Innenwände von Löchern und Hohlräumen. Ist kein Weg zum Druckabbau frei, wirkt der Druck zunehmend auf die Innenwände und kann bis zur Sprengung von Beton und Steinen führen.
Revisionsöffnungen schaffen
Offene Flächen und Fugen sind problemlos mit Quellmörtel zu verfüllen. Wenn Löcher und Hohlräume verfüllt werden, sollten Austrittsmöglichkeiten für den Mörtel bestehen, der mindestens zehn Prozent der Gesamtoberfläche betrifft. Die zehn Prozent beziehen sich auf die Ausdehnungsflächen in alle Richtungen.
Bohrlöcher können als Revisionsöffnungen dienen. Pro Kubikdezimeter Quellmörtel sollten drei bis vier Öffnungen in mindestens zwei unterschiedliche Richtungen angelegt werden. Als Durchmesser empfehlen sich Bohrungen mit mindestens acht Millimeter Durchmesser.
Wässern und Aufquellung entsorgen
Beim Einbringen von Quellmörtel ist das Wässern der Innenwände hilfreich, um eine homogene Einpassung der Füllmasse im Hohlraum oder Loch zu unterstützen. Die Revisionsöffnungen sollten ebenfalls gewässert werden.
Jeder ausgequollene Mörtel sollte sofort abgenommen werden. Ein kleiner Meißel kann dabei gut als „Abschöpflöffel“ dienen und bei beginnender Härtebildung als Kratzwerkzeug angewendet werden.