Streichen macht vorab mehr Arbeit, Tapezieren währenddessen
Auf den ersten Blick vermuten viele, dass Tapezieren einen größeren Arbeitsaufwand verursacht als Streichen. Bei Rigips geht diese Gleichung nicht immer auf. Das liegt an der Glätte und Oberflächenbeschaffenheit des Gipskartons. Beim Streichen wird eine unsaubere Vorarbeit nicht verziehen. Eine Tapete deckt eventuelle optische Mängel großzügig ab.
So glatt die Gipsoberflächen auch sind, vor dem Anstrich müssen sie fast zwangsläufig dem Risiko von Unebenheiten ausgesetzt werden. Das liegt an den Schraublöchern, mit denen sie befestigt sind, und an den Stoßfugen, sofern diese nicht vollkommen bündig abschließen und auch nur stellenweise die Breite von einem halben Millimeter überschreiten.
Vorbearbeitung für das Streichen
Damit Farbe gleichmäßig und deckend direkt auf Gipskarton aufgebracht werden kann, müssen folgende Vorarbeiten durchgeführt werden:
- Alle Löcher und Schlitze (Schrauben und Fugen) müssen glatt gespachtelt werden
- Nach dem Spachteln ist die Oberfläche präzise glatt zu schleifen
- Die Oberfläche muss grundiert werden, um ein gleichmäßiges Saugverhalten zu erzielen
Beim anschließenden Streichen müssen mehrere dünne Schichten Farbe mit einer hochwertigen Malerrolle (Lamm oder Schaumstoff) kreuzweise aufgebracht werden.
Eine Art „Königsweg“, um das Streichen zu vereinfachen und die Vorteile des Tapezierens zu nutzen, ist das Aufbringen einer Makulatur mit anschließendem Streichen.
Vor- und Nachteile des Tapezierens
Vorteile
- Aufwändige Vorarbeiten wie Schleifen und Spachteln entfallen
- Grundierung kann „grob“ aufgestrichen werden
- Tapete verdeckt „großzügig“ und problemlos alle Fugen und Schraublöcher
- Wechselwirkungen zwischen Farbe und Gips (Vergilbung) werden vermieden
Nachteile
- Tapetentisch und Tapezierwerkzeug ist erforderlich
- Tapete ist in der Regel teurer als Farbe (Zusatzkosten wie Schleifmittel und Spachtelmasse, die beim Streichen anfallen, berücksichtigen)