Ursache ermitteln
Risse haben sehr unterschiedliche Ursachen. Am „harmlosesten“ sind Risse, die durch einmalige außergewöhnliche Krafteinwirkung entstehen. Typische Beispiele sind heruntergefallene schwere Gegenstände, die auf bruchfähigen Oberflächen landen und durch seitliche Stöße, die Löcher oder ebne Materialrisse verursachen. Diese Rissarten können einfach wieder „zugeschmiert“ werden, da Folgebelastungen nicht zu erwarten sind.
Wenn einer oder mehrere Risse durch Materialspannungen entstanden sind, sollte die Ursache genauer geprüft werden. Mehrzweck- und Rigipsplatten können durch Verwindung und ungleichmäßige Befestigung unter Spannung stehen, die vor einer reparierenden Spachtelung möglichst beseitigt werfen sollte. Feuchtigkeit kann Flächen aller Art zum Reißen bringen. In diesem Fall ist über eine Flächensanierung nachzudenken.
Dauerhaftes Provisorium
Spachtelarbeiten zur Beseitigung von Rissen und Löchern stellen immer zum Großteil ein Provisorium dar, das allerdings viele Jahre problemlos halten kann. Die Haltbarkeit der Spachtelreparaturen kann insbesondere bei einer größeren Anzahl an Rissen durch die Verwendung von Geweben oder Netzen in Kombination mit Flächenspachteln erhöht werden.
Bei feinen Rissen in Putz oder Tapeten muss entschieden werden, ob ein Oberflächenspachteln durch ein Streichen der Spachtelmasse ausreicht. Dabei fungiert der dünnflüssige Spachtel wie eine Farbe und „spannt“ sich wie eine Haut über die Risse. Die Haltbarkeit ist begrenzt und vor allem zu empfehlen, wenn die Risse aus Gebäude- und Wandverwerfungen entstehen, die nicht ohne Weiteres zu beheben sind.
Risse vorbereiten
Risse sind naturgemäß eher tief als breit. Um dem Spachtel die Chance zu geben, ausreichende Haftfläche zu finden, sollten aus den feinen Rissen durch seitliche Kantenabschrägungen schmale Schlitze werden. Wenn das gerissene Material zu Staubbildung bildet, ist eine Verbreiterung auf ein Maß, das sich gut reinigen lässt meist vorteilhafter. Verbliebene Staubpartikel in einem gespachtelten Riss bergen immer das Risiko, den Spachtel früher als gewünscht wieder reißen zu lassen.