Finden immer mehr Anklang: Rolladenantriebe zum Nachrüsten
Lange Zeit waren elektrische Antriebe für Rolläden noch verhältnismäßig teuer. Denn unabhängig vom System muss der Motor genügend Kraft aufbringen und sollte dabei bestimmte Größenverhältnisse nicht übersteigen. Doch gerade in den letzten Jahren gab es auch im Bereich der Rolladentechnik enorme technische Fortschritte. Kleine leistungsfähige Antriebsmotoren sind damit auch in einen attraktiven Preisbereich gerückt.
Verschiedene Systeme
Doch bevor Sie den erstbesten Rolladenantrieb kaufen, sollten Sie sich mit den unterschiedlichen Systemen auseinandersetzen.
- elektrische Gurtaufroller
- Rohrmotoren (für Wellenantrieb)
Der Rolladenrohrmotor
Der Rohrmotor wird an der Rolladenpanzerrolle im Rolladenkasten montiert. Das lässt schon darauf schließen, dass dieses System einige Besonderheiten mit sich bringt. So ist beispielsweise nicht jeder Rolladenkasten dafür geeignet, nachträglich einen solchen Rohrmotor aufzunehmen. Das kann Alt- und Bestandsbauten gleichermaßen wie Neubauten treffen.
Besonderheiten
Neue Systeme (und damit auch Rolladenkästen) werden immer kleiner, dazu kommt bei Aufbau- oder Vorsatzrolladen (Rolladenkasten im Fenstersturz) die Problematik, den vorgegebenen Dämmwerten aus der Energieeinsparverordnung (EnEV) genügen zu müssen. Davon unabhängig müssen Sie auch vom Vermieter eine Erlaubnis einholen, da Sie die komplette Rolladenmechanik ändern müssen.
Der Gurtaufroller für Rolläden
Dem gegenüber stehen sogenannte elektrische Gurtaufroller. Bei diesem System können Sie ebenfalls zwischen zwei Ausführungen unterscheiden.
- Aufputz-Gurtaufroller
- Unterputz-Gurtaufroller
Besonderheiten
Die Unterputzmontage eines Gurtaufrollers setzt ebenfalls voraus, dass Sie den Rolladengurtantrieb entsprechend einbauen können. Dabei besteht je nach Ausführung die Möglichkeit des Einbaus im Rolladenkasten oder im seitlichen Aufrollkasten. Wohnen Sie zur Miete und der Vermieter gestattet den Einbau nicht oder ist der Aufwand einfach zu groß, können Sie sich noch immer für ein Aufputzmodell entscheiden.
Das muss ein Rolladenantrieb erfüllen
Unabhängig davon, welches System Sie nun letztendlich verwenden, müssen Sie dafür Sorge tragen, dass der Rolladenantrieb stark genug ist. Dabei geht es nicht nur um die Größe der elektrisch zu öffnenden und zu schließenden Rolläden. Auch das Gewicht der Rolladenlamellen (des Rolladenpanzers) spielt eine wichtige Rolle.
Berechnen der Leistung eines passenden Rolladenantriebs
Den Bedarf können Sie aber schnell selbst ermitteln. Dazu gibt es einfache Formeln, um den Kraftbedarf grob zu umreißen. Für die Berechnung benötigen Sie Länge und Breite des betreffenden Fensters bzw. der jeweiligen Tür. Außerdem auch das Material, aus dem die Rolladenlamellen bestehen. Als grobe Richtwerte können Sie die nachfolgenden Werte nutzen.
- Kunststofflamellen: ab 5 kg/m²
- Aluminiumlamellen: ab 6 kg/m²
- Holzlamellen: ab 10 kg/m²
Bedenken Sie jedoch, dass es gerade bei den Aluminium- und Holzlamellen große Unterschiede in der Materialbeschaffenheit geben kann. Natürlich kann Ihnen der Verkäufer das Gewicht für bestimmte Rolladenpanzer exakt nennen.
Nun multiplizieren Sie die Werte miteinander:
(L x B) x Lamellen kg/m²
Beispiel: eine Türe mit 1,20 Meter breite und 2 Meter Höhe und Aluminiumrolladenpanzer berechnen Sie folgendermaßen.
1,20 m x 2 m = 2,4 m x 6 kg/m² = 14,4 kg
Um den Antriebsmotor nicht zu klein auszuwählen, addieren Sie zu dem Gewicht noch einmal einen Betrag von 10 bis 15 Prozent (je nachdem, wie genau die vorhandenen Gewichtswerte zu den Lamellen sind). Bei 15 Prozent Aufschlag liegt das Gewicht bei 16,56 kg. Der Motor sollte also mindestens 16,5 kg ziehen können.