Handsäge: auf Druck oder auf Zug?
Hier muss man einen deutlichen Unterschied machen: und zwar zwischen europäischen und japanischen Sägen. Europäische Sägen arbeiten entweder auf Druck (auf Stoß) oder auf Stoß und Zug. Japanische Sägen dagegen arbeiten grundsätzlich auf Zug.
Bei europäischen Sägen ist die Zahnrichtung also so angelegt, dass beim Stoß Material abgetragen wird, beim Zug dagegen die Säge gleitet. Bei den Sägen, die auf Stoß und auf Zug arbeiten (wie etwa einige Fuchsschwänze) sieht die Sägeblattgeometrie aber dementsprechend aus. Allerdings gibt es beim Fuchsschwanz und bei Feinsäge kaum Probleme mit dem Einspannen eines Blattes.
Metallbügelsägen arbeiten grundsätzlich nur auf Stoß, deshalb müssen die Blätter dort immer so eingelegt werden, dass die Zähne vom Griff wegzeigen. Bei den meisten anderen Sägen, bei denen man die Blätter wechseln kann, gilt das Gleiche.
Bei japanischen Sägen ist es genau andersherum. Dort muss eine Zahnung immer zum Griff zeigen, wenn es sich um eine japanische Säge mit Wechselblättern handelt (allerdings kann man die meist ohnehin nur in einer Richtung einlegen, also stellt sich das Problem dort nicht).
Sägeblatt-Geometrien
Wohin die Zähne weisen, und welche Form sie haben, hat noch eine tiefere Bedeutung. Jede Zahnform hat ihren besonderen Einsatzbereich. Eine kurze Übersicht über die keinen Unterschiede bei Zahnformen und ihre große Bedeutung gibt die nachstehende Tabelle beispielhaft bei einem Bandsägeblatt.
Zahnform | Kurzbezeichnung | Verwendung |
---|---|---|
Klauenzahn | HR | vor allem für die Holzbearbeitung, Spanwinkel von 10° |
Standardzahn | RR | hier ist der Spanwinkel 0°, vor allem für massive und kleine Werkstücke |
Vario-Zahn | V | für Rohre und Profile |
Vario positiv | VP | Spanwinkel von 10° , etwas größere Werkstücke |
Vario extra positiv | VEP | große Werkstücke, viele Stähle, Spanwinkel beträgt hier 16° |
Daneben spielen noch viele weitere Zahnformen eine Rolle – etwa der Wolfszahn oder der Bogenzahn als besondere Formen. Jeder einzelne Winkel, die Zahnhöhe und die Ausführung des Zahngrundes haben genau bestimmbare Wirkungen auf das Schneidergebnis. Dazu kommen dann noch die Werte wie die Zahnteilung, die ebenfalls über das Schneidergebnis bestimmen.