Warum sind Schaffelle so beliebt?
Um es gleich vorweg zu nehmen: Schaffelle sehen nicht nur schön flauschig und natürlich aus, sie wirken auch angenehm temperaturausgleichend und sind sogar bis zu einem gewissen Grad selbstreinigend.
Hier kommen also gleich drei attraktive Komponenten zusammen: die schöne Optik, das angenehme Hautgefühl und die Hygiene. Ganz nebenbei sind Schaffelle extrem reißfest, antibakteriell und atmungsaktiv. Reinigen muss man sie trotzdem: Wie das geht, erklären wir im Folgenden.
Das Hauptproblem beim Reinigen eines Schaffells
Es gibt ein Hauptproblem, das dazu führt, dass das Reinigen eines Schaffells nicht ganz so einfach ist: Wolle hat in der Regel einen hohen Anteil an Lanolin, also Wollfett. Dieses Fett wirkt selbstreinigend, da es Schmutz abstößt.
Wenn Sie ein chemisch gegerbtes Fell besitzen, können Sie den vorigen Absatz vergessen. Hier ist das Lanolin bereits verschwunden und die Wolle wird ziemlich schnell zum Staubfänger. Wir empfehlen Ihnen, sich lieber ein ungegerbtes Fell zuzulegen!
Durch den Kontakt mit zu warmem Wasser und Fettlösern verschwindet ein großer Teil des Lanolins aus der Wolle. Die Oberfläche wird spröde, fühlt sich nicht mehr so weich an und sieht auch nicht mehr so schön aus. Darum gilt es, beim Reinigen eines Schaffells behutsam vorzugehen!
Schaffell vor UV-Strahlung schützen!
Schaffelle vertragen auch Sonnenlicht nicht besonders gut, deshalb ist es wichtig, sie so im Raum zu platzieren, dass sie möglichst wenig UV-Strahlung abbekommen. Weiße Felle vergilben sonst mit der Zeit und naturschwarze Felle hellen sich allmählich auf.
Denken Sie daran: Dieser Effekt lässt sich auch durch noch so sorgfältiges Putzen nicht rückgängig machen! Vorsicht ist also auch in diesem Fall besser als Nachsicht.
Nun zur Pflege: So können Sie Ihr Schaffell (trocken) reinigen
Am besten verträgt Ihr Schaffell die trockene Reinigung, da sie das Material am wenigsten schädigt. Lassen Sie feuchten Schmutz einfach trocknen, dann lässt er sich in der Regel gut entfernen.
Schütteln Sie das Fell regelmäßig kräftig aus, damit Staub und lose Partikel herausfallen. Fest haftenden Schmutz bürsten Sie mit einer speziellen Fellbürste heraus, im schlimmsten Fall mit einem feuchten Tuch und etwas Spülmittel.
Nach längerer Zeit kann es jedoch sein, dass die Trockenreinigung nicht mehr ausreicht und Sie zu einem stärkeren Mittel greifen müssen. Seien Sie sich aber bewusst, dass jede Wäsche das Material ein wenig angreift.
Schaffell in der Waschmaschine waschen: Diese Punkte sind wichtig!
Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, Ihr Schaffell in der Waschmaschine zu waschen, gehen Sie dabei so behutsam wie möglich vor. Diese Punkte werden Ihnen helfen, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen:
- Waschen Sie das Schaffell separat, ohne andere Wäschestücke.
- Geben Sie Woll- oder Fellwaschmittel in die Maschine.
- Nutzen Sie ausschließlich den Schonwaschgang.
- Die Waschtemperatur sollte 30 Grad Celsius nicht überschreiten.
- Lassen Sie den Schleudergang bei ungegerbtem Fell aus.
Gegerbte Schaffelle können in der Regel geschleudert werden. Sie sind insgesamt robuster, aber nicht mehr naturbelassen. Wenn Sie ein langhaariges Fell besitzen, sollten Sie es nach der Maschinenwäsche mit einem Striegel oder einer Haarbürste kämmen.
Kämmen Sie aber bitte nicht die Unterwolle, sondern nur die Spitzen. Sonst reißen Sie wahrscheinlich zu viel Wolle aus und es ergibt sich ein eher zerrupftes Bild, das Sie garantiert nicht wünschen.
Schaffell nach dem Reinigen richtig trocknen
Zum Trocknen sollte man das Schaffell sich selbst überlassen. Wählen Sie dazu einen luftigen und kühlen Platz ohne externe Wärmequellen. Halten Sie das Fell auf jeden Fall vom Wäschetrockner fern!
Wenn das Fell zu schnell trocknet, wird es unangenehm hart. Die Garage oder eine schattige Terrasse eignen sich daher viel besser zum Trocknen als die Heizung oder ein Platz in der Sonne.
Das beste Ergebnis erzielen Sie, wenn Sie während des Trocknens für Bewegung sorgen. Rollen Sie das Leder regelmäßig ein und aus, walken Sie es und ziehen Sie es in Form. So bleibt das Leder geschmeidig.
Schaffell nass von Hand reinigen: So geht’s!
Wer genügend Zeit und Muße hat, reinigt sein Schaffell von Hand nass. Das ist wesentlich schonender als das Waschen in der Waschmaschine, erfordert aber mehr Arbeit. So geht es am besten:
- Nutzen Sie für die Handwäsche Ihre Badewanne oder ein Wäschefass.
- Verwenden Sie klares Wasser, das nicht wärmer als 30 Grad Celsius ist.
- Geben Sie etwas Fell- oder Wollwaschmittel hinzu.
- Lassen Sie das Schaffell etwa 30 Minuten einweichen.
- Nun beginnen Sie mit der vorsichtigen Handwäsche.
- Zum Schluss das Schaffell wie oben beschrieben trocknen.