Schiefer ist nicht gleich Schiefer
Schiefer gibt es in verschiedenen Härtegraden. Die Materialhärte wird im Wesentlichen durch das Verhältnis von Quarz und Glimmer bestimmt. Je höher der Quarzanteil, desto härter ist das Material. Man unterscheidet folgende Gruppen:
- sehr quarzreiche Schiefer
- quarzreiche Schiefer
- quarzbetonte Schiefer
- phyllosilikatreiche Schieferarten
Schiefer in verschiedenen Ausführungen bearbeiten
Sehr harter Schiefer erfordert bei der Bearbeitung einen enormen Kraftaufwand. Gleichzeitig muss dabei besonders vorsichtig vorgegangen werden, da sich das Material extrem spröde verhält und sehr leicht bricht oder ausplatzt. Auch bei den harten Ausführungen ist ein erhöhter Kraftaufwand bei der Bearbeitung des Materials erforderlich. Nur die mittelharten oder weicheren Varianten lassen sich gut bearbeiten und auch bohren.
Löcher in Schieferplatten bohren
Beim Bohren von Naturmaterialien sind einige Hinweise zu beachten. So sollten die Schieferplatten unbedingt gut fixiert werden. Sonst verrutschen sie, der Bohrer verkantet und das Material wird beschädigt. Tragen Sie unbedingt eine Schutzbrille, um sich vor Splittern zu schützen. Gehen Sie sehr vorsichtig vor, um die wertvollen Platten nicht zu beschädigen. Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein, die Schieferplatten vor dem Bohren einige Zeit in reines Wasser zu legen, damit sie an Sprödigkeit verlieren. Verwenden Sie auf keinen Fall das Schlagwerk Ihrer Schlagbohrmaschine, da die Schieferplatte dadurch leicht Schaden nehmen kann. Besser ist es, einen HSS-Metallbohrer oder sogar einen Diamantbohrer zu verwenden. Ein Fliesenbohrer ist ebenfalls geeignet. Letztere sind vor allem dann zu empfehlen, wenn mehrere Löcher gebohrt werden müssen.
Noch ein paar Hinweise zum Bohrvorgang selbst
Bei größeren Löchern bohrt man am besten mit einem kleineren Durchmesser vor. Stellen Sie Ihre Bohrmaschine auf eine relativ niedrige Drehzahl ein und kühlen Sie den Bohrer mit viel Wasser (z.B. mit einer kleinen Gießkanne). Wenn Sie am Anfang noch unsicher sind, machen Sie am besten eine Probebohrung in einem Stück Schiefer, das Sie nicht mehr benötigen.