Schimmel am Fenster selbst entfernen?
Normalerweise benötigen Sie keinen Fachmann, um ein oberflächlich mit Pilz besiedeltes Fenster zu behandeln. Allerdings besteht bei einem Holzrahmen die Möglichkeit, dass der Schimmel sich tief im Material verankert und damit die Substanz des Fensters zerstört.
Im Normalfall schützt eine Lackierung den hölzernen Fensterrahmen vor solchen Zerfallserschemöglicinungen: Ein wichtiger Grund also, eine regelmäßige Anstricherneuerung durchzuführen. Den Schimmel können Sie mit etwas Vorsicht selbst entfernen – und danach ist Vorbeugung vonnöten!
Wie kommt es zu Schimmel an den Fenstern?
Warme Raumluft sammelt ausdampfende Feuchtigkeit, beispielsweise vom Kochen, Duschen oder dem menschlichen Körper. Dort, wo sich die Luft wieder abkühlt, schlägt sich Wasser nieder, da kalte Luft weniger Feuchtigkeit halten kann. Dieser Vorgang findet an den sogenannten »Kältebrücken« der Außenwände statt.
Besonders häufig fungieren Fenster als Kältebrücken, Schuld daran sind schlechte Isolierungen und das Glas mit seinem niedrigen Dämmwert. In der kalten Jahreszeit kühlen Fenster ja nach Außentemperatur stark ab, dann schlägt sich besonders viel Kondenswasser an ihnen nieder.
Durch regelmäßiges, stoßweises Lüften trocknen nicht nur die Fenster wieder, auch die Luftfeuchtigkeit wird herabgesetzt. Ursache für Schimmel an den Fenstern kann also zu seltenes Lüften sein – doch manchmal hilft der Luftaustausch auch nichts mehr, wenn die Fenster marode sind.
So entfernen Sie den Schimmelpilz gründlich
Schimmelpilze am Fenster lassen sich sowohl mit verschiedenen alkoholischen Hausmitteln als auch mit einem Schimmelentferner aus der Drogerie bekämpfen. Insgesamt stellen stark alkoholhaltige Substanzen (mindestens 70 %) das Mittel der Wahl dar, denn sie wirken in Tests besonders effektiv. Gehen Sie folgendermaßen vor:
- Nehmen Sie eine Packung Wattestäbchen zur Hand und tauchen Sie die Watte in den Schimmelentferner oder in Spirtius. Nun reiben Sie mit Wattestäbchen über die Fläche und entsorgen eines nach dem anderen in eine bereitliegende Tüte.
- Prüfen Sie nach Abnahme der Schimmelschicht die Dichtungsgummis: Sind diese bereits in der Tiefe schimmelbefallen, müssen Sie sie entfernen und ersetzen. Bei Silikon- und Gummidichtungen sind in diesem Fall schwärzliche Verfärbungen erkennbar, das Material fühlt sich porös an und hält nicht mehr richtig dicht.
- Bearbeiten Sie festsitzenden Schimmel mit einer Zahnbürste und kratzen Sie den Pilz mit einem Zahnstocher aus schmalen Vertiefungen. Arbeiten Sie so gründlich wie möglich.
- Desinfizieren Sie anschließend den betroffenen Bereich großräumig mit Alkohol oder Schimmelentferner. Lassen Sie alles gut trocknen.
- Falls Sie die Dichtungen entfernt haben, wird es jetzt Zeit, diese wieder zu erneuern. Neue Dichtungsgummis gibt es in jedem Baumarkt: Nehmen Sie einfach ein Stück altes Gummi mit, um das richtige Format zu kaufen.
Wir empfehlen, bei der Schimmelentfernung Gummihandschuhe zu tragen und sich, je nach Stärke des Befalls, eine Mundmaske zu besorgen. Bearbeiten sie den Pilz stets feucht, sodass sich möglichst wenig Sporen in die Luft absetzen können.
So beugen Sie dem Schimmel am Fenster vor
Damit der Schimmelpilz sich nicht wieder ausbreiten kann, sind vorbeugende Maßnahmen vonnöten. Eine davon haben Sie vermutlich bereits erledigt: Das Austauschen der Dichtungsgummis, denn undichte Gummis sorgen für eine verstärkte Abkühlung im Fensterbereich.
Um das regelmäßige Lüften kommen Sie nicht herum, am besten schaffen Sie sich einen Luftfeuchtemesser (Hygrometer) für den betreffenden Raum an. In den Wintermonaten sollte die Luftfeuchtigkeit möglichst nicht über 65 % klettern, damit keine Wasserablagerungen am Fenster entstehen.
Lüften Sie durch, indem Sie gegenüberliegende Fenster für kurze Zeit vollständig öffnen. Führen Sie diesen Vorgang mindestens zwei- bis dreimal pro Tag durch. Nützt das Lüften nichts, kann dies an weiterhin undichten Fenstern oder anderen baulichen Mängeln liegen.
Lüftungsanlage einbauen: eine Alternative
Eine wachsende Zahl moderner Häuser verfügt bereits über eine Lüftungsanlage, die das mehrmals tägliche Fensteröffnen unnötig macht. Vielleicht wär dies ja etwas für Ihre vier Wände? Informieren Sie sich über die Vor- und Nachteile dieser technischen Lösung.
Achten Sie stets auch darauf, dass die Innentemperatur in Ihren Räumlichkeiten nicht unter 16 Grad fällt, denn dies würde die Schimmelbildung begünstigen. Vermeiden Sie in der kalten Jahreszeit dauergekippte Fenster.