Ausmaß des Schimmelbefalls ermitteln
Wenn Sie an einer Stelle im Haus Schimmel entdecken, sollten Sie unbedingt gründlich das ganze Haus auf weiteren Schimmelbefall untersuchen. Denken Sie dabei daran, dass nicht immer sichtbar sein muss – er kann sich hinter Verkleidungen, unterhalb von Tapeten oder Fußbodenleisten verbergen. Sie können sich aber häufig nach dem Geruch richten, der häufig deutlich wahrnehmbar ist, auch wenn man den Schimmel nicht sieht.
Professionelle Untersuchung
Bei im Haus verteilten Schimmelstellen sollten Sie möglichst eine professionelle Untersuchung durchführen lassen. Ein Schimmelspürhund kann die befallenen Stellen im Haus auch dort aufspüren, wo Sie sie nicht entdecken können – etwa unter Fußbodenbelägen oder hinter Verkleidungen. Die Kosten für eine professionelle Begutachtung lohnen sich auf jeden Fall – schon allein im Hinblick auf Ihre Gesundheit.
Bestimmung der Schimmelart
Einzelne Schimmelarten können für den Menschen gefährlicher sein, als andere. Die Bestimmung der Schimmelart ist nach dem äußeren Erscheinungsbild nur schwer möglich – in der Regel sind Laboruntersuchungen notwendig, um eine Schimmelart wirklich exakt bestimmen zu können, und das individuelle Risiko abschätzen zu können.
Wo wachsen Schimmelpilze?
Schimmelpilze können sich auf allen möglichen Oberflächen ausbreiten. Sie benötigen lediglich ausreichend Feuchtigkeit, Nährstoffe (alle organischen Stoffe, dazu auch Zellulose oder ähnliches teilweise auch Verschmutzungen) und Sauerstoff.
Vorkommen können Sie unter anderem auch auf:
- Beton und Zement
- allen Holzoberflächen
- Papier und Pappe sowie Produkte aus diesen Stoffen (Tapeten)
- Kunststoffe und Gummi
- Silikon
- Teppichböden
- den meisten Klebern für Bodenbeläge
- Farben und Lacken
- Leder
Gefahren durch Schimmel im Haus
Die Gefahren durch Schimmel im Haus können durchaus vielfältig sein, und betreffen verschiedene Bereiche:
- die Gesundheit von gesunden Erwachsenen
- die Gesundheit von Kindern, älteren und kranken Menschen
- die Bausubstanz des Hauses
Gesundheit von gesunden Erwachsenen
Gesunde Erwachsene mit intaktem Immunsystem können in der Regel die Belastungen durch Schimmel in den Räumen weitestgehend kompensieren. Auch das Einatmen von Schimmelsporen in der Luft löst bei gesunden Menschen im Allgemeinen nur geringe Schäden aus, wenn die Schimmelbelastung nicht großflächig ist und es sich nicht um besonders gefährliche Schimmelarten handelt (etwa gelber Schimmel oder schwarzer Schimmel). Wenn das Immunsystem jedoch angegriffen ist, können schnell schwerere Krankheiten entstehen.
Gesundheit von Kindern, älteren und kranken Menschen
Bei Kindern ist das Immunsystem noch nicht so gut funktionsfähig wie bei Erwachsenen. Bei Schimmelbefall haben Kinder daher ein erhöhtes Risiko auf asthmatische Erkrankungen oder sehr viel weiter gehende Schäden durch Schimmelsporen oder Schimmeltoxine.
Das gilt auch für ältere Menschen, oder Menschen deren Gesundheit angegriffen ist. Während Chemotherapien und bei bestimmten Medikamenten (Immunsuppresiva) ist das Immunsystem nicht voll oder nur sehr wenig funktionsfähig. In diesem Fall kann eine Belastung durch Schimmel in den Räumen sehr gefährlich sein, und schwerste Krankheiten auslösen, die schwere Schäden nach sich ziehen können.
Gefahren für die Bausubstanz des Hauses
Schimmel kann die Bausubstanz eines Gebäudes nachhaltig schädigen. Da Schimmel immer das Bestreben hat, sich auszudehnen, können langfristig sehr große Bereiche des Hauses befallen werden. Das kann die Bausubstanz nachhaltig schwer schädigen und bis zur Zerstörung des Gebäudes führen. Schimmel sollte also auch im Interesse der Bausubstanz so schnell und umfassend wie möglich bekämpft werden.
Ursachen für Schimmel
Für Schimmel im Haus kann es mehrere Ursachen geben. Das grundlegende Problem ist aber immer Feuchtigkeit im Haus. Diese Feuchtigkeit kann auf unterschiedlichen Wegen ins Haus gelangen:
- defekte Dächer, defekte Dachrinnen oder Fallrohre
- Risse und Beschädigungen im Mauerwerk
- Wasserschäden und Rohrbrüche
- Undichtigkeit einzelner Bauteile (Fensterrahmen, Dachfenster, etc.)
- falsch oder unsachgemäß ausgeführte Dämmmaßnahmen (sehr oft undichte Stellen in der Dampfsperrfolie oder fehlender/unsachgemäßer Anschluss in der Folie
- falsche oder fehlende Berechnung der Taupunkte beim Dämmen
Neben diesen äußeren Ursachen gibt es aber auch noch „innere Ursachen“
- hohe Baufeuchte im Neubau, die nicht austrocknen kann
- falsches oder ungenügendesLüften, insbesondere bei hoch wirksam gedämmten (luftdichten) Gebäuden
- Wärmebrücken und dadurch Kondensation
- generell zu hohe Luftfeuchtigkeit in den Räumen (Bäder, Küche, Wäsche trocknen, Aquarienbetrieb etc.)
- stehende Wasserfilme in Bädern (daher immer Oberflächen trocken wischen)
Die Feuchtigkeit muss dafür nicht direkt im Material vorhanden sein. Schimmel kann auch schon wachsen, wenn die relative Luftfeuchtigkeit an der Materialoberfläche bei rund 80 % liegt. Es muss gar nicht komplett durchfeuchtet oder richtiggehend nass sein.