Tiefstmöglicher Grundwasserspiegel
Für das Schlagen eines Brunnens muss ein Grundwasserspiegel von höchstens fünf Meter Tiefe gegeben sein. Der Boden und insbesondere die Wasser führende Schicht muss aus lockerem Gestein bestehen, das die eingetrieben Spitze des Schlagbrunnens umgibt.
Schlagbrunnen werden entweder mit Wasser in den Boden eingespült oder tatsächlich eingeschlagen. Hierfür darf allerdings kein Vorschlaghammer oder ähnlich schweres Gerät verwendet werden. Die einzelnen Rohrstücke werden mit Muffen und Gewinden verbunden, die bei Hammerschlägen zerstört werden können.
Rammen statt schlagen
Wer ein Brunnenrohr schlagen möchte, nutzt im Idealfall eine spezielle Brunnenramme, die mit kurzen kräftigen „stampfenden“ Bewegungen das Rohr vorantreibt. Wenn die Wasser führende Schicht erreicht ist, wird durch das Plunschen des Brunnens der angefallene Sand und Schlamm aus dem Bohrloch gehoben. Parallel wird das Brunnenrohr Stück für Stück nach Anleitung tiefer eingetrieben.
Für das Schlagen wird ein Schlagkopf auf das obere Rohrende aufgesetzt beziehungsweise geschraubt. Wenn das erste Rohrelement, im Normalfall mit der Länge von einem Meter, bis auf rund zwanzig Zentimeter Resthochstand versenkt ist, wird das Folgerohr aufgeschraubt. Das Gewinde wird mit eingedrehtem Hanf und Fermit abgedichtet. Dabei muss mit einer Rohrzange eine gerade absolut verkantungs- und verwindungsfreie Verschraubung erfolgen.
Die Methode des Eintreibens eines Schlagbrunnens muss vor allem den Bodenverhältnissen angepasst werden. Bei harten Böden oder einem hohen Steinaufkommen und starkem Lehm ist ein Vorbohren hilfreich. In den meisten Fällen wird ein Schlagbrunnen als Rammbrunnen bezeichnet, wenn eine motorbetriebene Brunnenramme zum Einführen benutzt wird. Das Funktionsprinzip ist das Gleiche.
Stromfreier Betrieb und Lebensdauer
Ein Schlagbrunnen kann sowohl ohne Strom als auch mit elektrischer Pumpe betrieben werden. Die verhältnismäßig geringe Förderhöhe ermöglicht das Ansaugen des Wassers zum Beispiel durch eine Handpumpe.
Nach dem Bauen sollte die Spitze des Rammbrunnens mindestens zwei Meter unter die obere Seite des Grundwassers reichen. So entsteht genug Wasserdruck im Brunnenrohr, das für die sichere Förderung ausreicht. Um die unter Wasser befindlichen Rohre sollte sich Kies befinden, der einen Filtereffekt ausübt.
Je sand- und schlammfreier die Wasser führende Schicht um einen Schlagbrunnen ist, desto länger bleibt er förderungsfähig. Als zweiter entscheidender Aspekt für die Lebensdauer eines Ramm- oder Schlagbrunnens zählt das Fördervolumen. Je schneller und mehr Wasser an- und abgepumpt wird, desto schneller ist er verstopft.