Der Aufbau von Schleifpapier
Dass sich Schleifpapiere deutlich unterscheiden, ist den meisten Benutzern durchaus klar. Besonders in Bezug auf die Körnung weiß nahezu jeder Handwerker und Heimwerker, was gemeint ist. Doch Schleifpapier ist noch viel spezieller. Zunächst kann es nach dem Aufbau unterschieden werden. Ein modernes Schleifpapier besteht aus mehreren Schichten:
- Trägermaterial
- Grundbinder (Klebstoff)
- die Schleifkörner
- Deckbinder
Das Trägermaterial
Das Trägermaterial bestand früher zumeist aus Leinen. Für Schleifpapier, welches für Maschinen verwendet wird, ist immer noch Leinen eingesetzt. Beispielsweise für das Schleifmittel für einen Bandschleifer. Doch schon beim Schleifpapierblatt für den Schwingschleifer besteht diese Schicht heute oftmals aus Papier.
Dennoch sollte auch hier Leinen bevorzugt werden. Wer schon Schleifpapier mit einer Papierträgerschicht im Schwingschleifer verwendet hat, weiß nur zu gut, dass das Papier an hoch beanspruchten Stellen sehr schnell reißt, obwohl noch genügend Körnung vorhanden wäre.
Der Grundbinder
Der Grundbinder besteht aus Leim oder einem Klebstoff auf Kunstharzbasis.
Deutliche Unterschiede bei den Schleifkörnern
Bei den Schleifkörnern gibt es die größten Unterschiede. Das wird auch anhand der unterschiedlichen Bezeichnungen von Schleifpapier deutlich. Neben Schmiergelpapier ist auch Sandpapier häufig die gewählte Bezeichnung, denn im Prinzip wurde früher Sand als Körnung verwendet. Heute werden hauptsächlich technisch-keramische Produkte als Körnung verwendet:
- Aluminiumoxid ist das häufigste verwendete Schleifkorn mit guten allgemeinen Eigenschaften
- Bornitrid ist fast so hart wie Diamant und vor allem ausgesprochen hitzebeständig (mehr als Diamant), was es für zahlreiche spezielle Maschinenanwendung qualifiziert
- Siliziumcarbid ist hitzebeständig, weshalb es für den Maschineneinsatz bevorzugt wird
- Diamant ist am härtesten und auch in der Herstellung etwas teurer, da Kohlenstoff unter sehr hohen Drücken gepresst werden muss
Der Deckenbinder
Der Deckbinder hält die Körnung auf dem Schleifpapier.
Die Körnung
Die Körnung bildet ein breites Spektrum ab. Dabei ist nicht nur die Schleifkorngröße wichtig, sondern auch deren Streuung. Je weiter ein Korn vom anderen entfernt ist, desto tiefer dringt es in das zu bearbeitende Material ein. Daraus schließt: je gröber das Schleifpapier, desto größer die Streuung. Die Größe der einzelnen Schleifkörner bewegt sich in der Regel zwischen 20 (sehr grob) und 1.000 Nanometer (sehr fein).
Auf dem Schleifpapier ist neben der Größe der Körnung, beispielsweise 400, noch ein vorgesetzter Buchstabe zu sehen, also zum Beispiel P80. Die Buchstaben beschreiben die Härte des Schleifkorns. Mit aufsteigendem Buchstaben im Alphabet steigt auch die Härte. Die Härten werden in hart, mittel und weich unterteilt:
- A bis K: weiche Körnung
- L bis O: mittlere Körnung
- P bis Z: harte Körnung
Nun werden Schleifpapiere noch nach Nassschleifpapier und Trockenschleifpapier unterschieden. Unabhängig davon definiert die Körnung aber auch den typischen Anwendungsbereich, hier am Beispiel Holz:
Körnung 40 bis 120
Schleifpapiere in diesen Körnungen werden für den Anschliff und das Vorschleifen verwendet. Je nach Material wird mit 40 (Metalle) oder meist 80 (beispielsweise Holz) begonnen. Letztendlich ist das aber auch eine Erfahrungssache.
Körnung 120 bis 180
Grobe Schleifpapiere dienen zum Verfeinern des Schleifbilds, können bei einigen Materialien aber schon das finale Schleifen darstellen.
Körnung 180 bis 400
Feines Schleifpapier dient dem Finish beim Schleifen von Holz.
Zum Schleifen von Metallen können je nach Legierung deutlich feinere Körnungen verwendet werden. So gibt es Schleifpapiere letztlich bis zur Körnung 7000. Üblich sind Körnungen bis 1000.