Wann und wo das Schnurgerüst erstellt werden soll
Das Schnurgerüst ist vor allem auf der Baustelle für Gebäude eingesetzt. Das Erstellen vom Schnurgerüst kann zu unterschiedlichen Zeitpunkten und unterschiedlich platziert vorgenommen werden:
- um die Baugrube vor deren Aushub
- um die Baugrube nach deren Aushub
- in der Baugrube
Wie und wann das Schnurgerüst erstellt wird, ist vorab über den Bauvertrag zu vereinbaren bzw. unterliegt der Verantwortlichkeit der Bauleitung oder des ausführenden Architekten.
Der Aufbau eines Schnurgerüsts
Um es mit einer Redewendung zu formulieren: auf einer Baustelle wird nicht gekleckert, dort wird geklotzt. Anders ausgedrückt muss das Schnurgerüst so ausgeführt werden, dass es die Position während der gesamten Bauarbeiten nicht verändert. Weder darf es sich verschieben noch verrutschen. Nicht in der Höhe und ebenso wenig in der Ausführung der Schenkel.
Daher wird das Schnurgerüst über sogenannte Dreiecksböcke konstruiert. Für jeden Dreiecksbock werden drei Profil- oder Kanthölzer benötigt, die in den Boden gerammt werden. Das mittlere Kantholz bildet mit dem schräg gegenüberstehenden Kantholz die Diagonalachse des Gebäudes ab, die beiden außen stehenden Kanthölzer die versetzte Flucht des jeweiligen Gebäudegrundrisses.
Der Abstand der beiden äußeren Kanthölzer sollte daher rund 1,5 m betragen. Zudem müssen die Kanthölzer weit genug in den Boden gerammt werden, sodass sie sich nicht ohne Weiteres verschieben oder neigen lassen. Dazu werden die Kanthölzer an der in den Boden zu rammenden Seite entsprechend angespitzt.
Dann werden die drei Kanthölzer über Querlatten miteinander verbunden, sodass sie jeweils einen Dreiecksbock bilden. Die Toleranzen dabei sind ausgesprochen gering. Sowohl das Einmessen der Schnüre bzw. der Gebäudefluchten sowie die Höhe vom Schnurgerüst sind exakt vorzunehmen. Die Toleranzen liegen bei plus minus 2,5 mm.
Das Material vom Schnurgerüst
Anhand der Ausführung und der Anforderungen lässt sich bereits ableiten, dass auch an die Dreiecksböcke bestimmte Ansprüche gestellt werden. Vor allem die Maße des verwendeten Konstruktionsmaterials sowie das verwendete Material an sich sind entscheidend.
Die Kanthölzer, die in den Boden getrieben werden, sollten mindestens einen Durchmesser von 8 x 8 cm haben. Bei Rundhölzern sollte der Querschnitt bei 10 cm liegen. Die Querlattung sollte mindestens die folgenden Maße aufweisen: Stärke 28 bis 30 mm, die Breite der Latten bei 14 bis 15 cm. Zudem sollte das verwendete Material nicht bereits verwendet worden sein (kein Altholz). Herkömmliche Dachlatten sind nicht geeignet, werden aber aufgrund der hohen Verfügbarkeit gerne verwendet.