Immer ein Vabanquespiel
Lackierte Oberflächen weisen lackabhängig große Unterschiede in der Empfindlichkeit auf. Dementsprechend müssen beim Entfernen die Schwachstellen erkannt werden. Manche Lacke, insbesondere harzhaltige Produkte, reagieren relativ geringfügig auf Lösemittel. Andere sind sehr anfällig auf Lösemittel, bieten aber eine sehr harte und widerstandsfähige Oberfläche gegenüber mechanischer Einwirkung.
Um Sekundenkleber zu entfernen, ist immer das Prinzip Versuch und Irrtum zu empfehlen. An einer versteckten Stelle werden die Auswirkungen der verschiedenen Methoden und Mittel ausprobiert. Auf lackierten Oberflächen spielt es keine Rolle, ob sich unter der Lackierung Holz oder Metall befindet. Das Trägermaterial lässt aber auf die Lackart schließen.
Lösemittel anwenden und immer nachpolieren
Lackierte Oberflächen sind glatt, hart und versiegelnd. Außer Speziallacke sind sie alle anfällig auf Lösemittel. Eine Möglichkeit ist, durch Präzision und Geschwindigkeit das Einwirken zu minimieren. Da die empfehlenswerten Lösemittel flüchtig sind, kann das relativ gut realisiert werden. Als Werkzeuge eignen sich Wattebäusche, Wattepads und Wattestäbchen.
Vor jedem Entfernen von Sekundenkleber von Lack sollte Polierwerkzeug bereit gehalten werden. Es ist nahezu unmöglich, den Klebstoff abzulösen und die darunterliegende Lackfläche nicht einzutrüben. Zum Polieren eignet sich wiederum Watte und eine fetthaltige Substanz oder Öl.
Folgende Lösemittel können den Sekundenkleber anlösen und für das Abheben und Aufnehmen bereit machen:
- Aceton/Nagellackentferner
- Nitroverdünnung
- Speziallösemittel der Klebstoffhersteller
Während Aceton und Nagellackentferner auf halbwegs widerstandsfähigen Lacken kaum bis keine sichtbaren Spuren hinterlassen, greift die Nitroverdünnung aggressiv an. Sie sollte nur sehr dosiert und möglichst nur direkt auf den Kleberresten aufgetragen werden.
Alternative Methoden mit dem Fokus auf das Ändern der Konsistenz
Kälte
Eisspray aufsprühen oder Eisbeutel auf die Stelle mit dem Kleber legen. Je kälter der Klebstoff wird, desto spröder wird er. Mit etwas Glück lässt er sich irgendwann „abpopeln“
Öl oder Wasser
Fetthaltige Substanzen und Öl weichen den Klebstoff auf. Der gleiche Effekt funktioniert mit Wasser, wenn es lange (24 Stunden) permanent auf den Kleber einwirkt.