Kalter Fußbodenbelag
Kein Trittwärme-Gefühl
In Häusern ohne Fußbodenheizung wirkt Sichtestrich praktisch immer kalt, selbst wenn die Raumtemperatur angenehm ist.
Durch Auflegen von Teppichböden an kritischen Stellen, wo man gerne warme Füße hat, kann das zwar ausgeglichen werden, zerstört allerdings auch die Optik des dezenten, als zusammenhängende Fläche optisch wirkenden Fußbodenbelags.
Rutschgefahr möglich
Darüber hinaus ist Sichtestrich, vor allem wenn er sehr glatt geschliffen ist, besonders rutschig, wenn nicht auf eine rutschhemmende Beschichtung geachtet wurde.
Trotz Beschichtung kann die Rutschgefahr – insbesondere bei Nässe – nie völlig gebannt werden. Für die Optik des Sichtestrichbodens oder Sichtbetonbodens ist das Glattschleifen entscheidend. Eben dadurch entsteht aber dann die Rutschgefahr.
Optische Kälte
Durch seine matte oder hochglänzende Oberfläche und die sichtbare Betonstruktur wirkt Sichtestrich auch optisch kalt. Er verleiht Räumen keine heimelige optische Wärme. Diesen Effekt sollte man bedenken, wenn man sich für eine Gestaltung mit Sichtestrich entscheidet.
Schadstoffe
Die meisten Sichtbetonböden werden mit speziellen Mörteln hergestellt. Diese Mörtel haben eine genau berechnete Rezeptur, durch das Einwiegen von bestimmten Bestandteilen kann die spätere Struktur und die Farbgebung schon im Vorhinein annähernd bestimmt werden.
Wie bei allen zementbasierten Mörteln besteht hier ein Potenzial für schädliche Ausgasungen in die Raumluft. Das kommt durch verschiedene Stoffe.
Zement
Auch Zement selbst gilt als grundsätzlich bedenklicher Baustoff, zumindest wird das von Experten so gesehen.
Zusatzstoffe
Zusatzstoffe können problematisch sein, wie bei jedem Estrich. Sie können gesundheitsschädliche Stoffe an die Raumluft abgeben.
Zusatzstoffe werden verwendet, um die Eigenschaften des Zementmörtels zu verändern, etwa die Fließeigenschaften, die Verarbeitungszeit oder das Abbindeverhalten.
Unter anderem werden als Zusatzmittel verwendet:
- Ligninsulfonat
- Pyrophosphat
- Phosphonsäure
- Polycarboxylatether
- Naphtalinsulfonat
Farbstoffe
Auch das Einfärben des Sichtestrichs kann mithilfe von möglicherweise gesundheitsgefährlichen Stoffen erfolgen. Für die Verwendung solcher Stoffe gibt es praktisch kaum Einschränkungen, da Sichtestrich als solcher in den geltenden Normen nicht erfasst ist.
Beschichtungen
Besonders problematisch sind kunstharzbasierte Beschichtungen oder Imprägnierungen für den Sichtbeton. Hier kann eine hohe Menge von Lösungsmitteln einerseits, von schädlichen Verbindungen andererseits ausdampfen. Einige dieser gefährlichen Stoffe sind bereits bei Raumtemperatur flüchtig, das heißt sie werden an die Raumluft abgegeben.
Sachgerechte Verarbeitung
Bei sachgerechter Verarbeitung und beim Ersatz einer Kunstharzbeschichtung durch andere Möglichkeiten (Wachsen, Ölen) kann das Risiko aber minimiert werden. Der Sichtbetonestrich kann dann seine zahlreichen Vorteile wirklich ausspielen, ohne die Gesundheit zu gefährden.