Sichtmauerwerk – Steinsorten
Sichtmauerwerk kann man aus ganz unterschiedlichen Steinen herstellen:
- Backsteine
- Kalksandstein
- Handformziegel
- Klinker
- Natursteine
- Bruchstein
Jeder dieser Steine hat besondere Eigenschaften und auch ein unterschiedliches Wasseraufnahmevermögen. Eine generelle Aussage über die Wasseraufnahme kann hier also gar nicht getroffen werden, sondern ist abhängig von der Steinsorte.
Feuchteschutz bei Verblendmauerwerk
Verblendmauerwerk ist, wenn es korrekt ausgeführt ist, recht feuchteunempfindlich. Eine Vorsatz-Fassade benötigt in der Regel keinen Wetterschutz sondern ist selbst der Wetterschutz für die Fassade.
Wurde die Vormauerschale fachgerecht vom Profi errichtet, braucht man sich also in der Regel keine Gedanken darum machen, was mit eindringender Feuchtigkeit passiert. Sie läuft gewöhnlich an der Innenseite der Außenschale herunter und wird am Fußpunkt der Mauer aufgefangen und komplett abgeleitet.
Sollte es in diesem Bereich zu stehendem Wasser kommen, muss auf jeden Fall die Konstruktion auf etwaige Mängel überprüft werden.
Fugenschäden
Sind die Fugen beim Sichtmauerwerk nicht mehr intakt, oder mit einem falschen Fugenmörtel ausgeführt, kann es ebenfalls zum Eindringen von hohen Mengen an Wasser kommen.
In vielen Fällen – etwa bei einer Vormauerschale aus Klinkersteinen ist sogar recht oft nach einer gewissen Zeit das Wasserdurchlässigkeit der Fugen deutlich höher als die der Steine. Eine Sanierung der Fugen ist dann in jedem Fall anzuraten, besonders wenn schwere Mängel bestehen oder ungeeigneter, zu harter Mörtel verwendet wurde. Ein zu harter Mörtel kann langfristig auch die Steine schwer schädigen.
Kalksandstein versiegeln sinnvoll?
Kalksandstein ist ein Stein mit hohem Wasseraufnahmevermögen. Aus diesem Grund wird er meist schon von Werk aus hydrophobiert, um weniger Wasser aufzunehmen.
Da diese Versiegelung im Lauf der Zeit durch die Bewitterung schwächer wird, ist eine nachträgliche Versieglung der Fassade häufig sinnvoll.
Hydrophobieren anderer Steine sinnvoll?
Bei allen anderen Steinen, insbesondere bei Klinkern ist eine Versiegelung praktisch nicht nötig. Eine Ausnahme kann lediglich sein, wenn Steine bereits leichte Frostschäden oder feine Harrisse (nicht mehr als 0,2 mm tief, sonst muss der Stein getauscht werden) aufweisen.
Hydrophobieren im Innenbereich
Im Innenbereich, wo keine Witterungsschäden zu erwarten sind, dient ein Hydrophobieren höchstens der leichteren Reinigung der Wand (Staub kann leichter entfernt werden). Dafür muss man leichte Veränderungen der Steinfarbe, besonders bei Natursteinen, in Kauf nehmen. In der Regel ist eine Behandlung aber auch innen nicht nötig.