Wie trocknet eine Silikatfarbenbeschichtung?
Silikatfarben gehören zusammen mit Kalkfarben zur Klasse der Mineralfarben, d.h. sie enthalten ein mineralisches Bindemittel. Bei Kalkfarben ist es der Kalk, der die Beschichtung erhärten lässt, bei Silikatfarben das Kaliwasserglas.
Kaliwasserglas bildet unter Einwirkung von Kohlendioxid und im Kontakt mit einem mineralischen Untergrund feste Calciumsilikathydrate, Fachleute sagen: Die Farbe verkieselt. Das funktioniert ausschließlich auf Oberflächen, die die entsprechenden Mineralien enthalten!
Was bedeutet das für die Grundierung?
Eine Grundierung für Silikatfarben muss also ebenfalls mineralisch sein, damit die Verkieselung problemlos vonstatten gehen kann. Der für Dispersionsanstriche und Tapezierungen gern genutzte Tiefgrund scheidet daher aus, da er aus Acryl- oder Alkydharzen besteht.
Am besten eignet sich eine Grundierung, die aus dem Bindemittel der Silikatfarbe besteht: Kaliwasserglas. Ganz ohne organische Zusätze erfüllt diese Substanz alle Voraussetzungen, um als Zwischenschicht zwischen Untergrund und Sichtbeschichtung zu dienen.
Kaliwasserglas als Grundierung für Silikatfarbe
Da Kaliwasserglas gleichzeitig als Verdünner, Fixativ und Grundierung dient, sind beim Umgang mit dieser Substanz folgende Punkte zu beachten:
- Beim Umgang mit Silikatfarben und Wasserglas stets für ausreichenden Haut- und Augenschutz sorgen, die Substanzen wirken ätzend!
- Auch Glas und Fliesen müssen abgedeckt werden, damit sie keine Schäden durch alkalische Spritzer erleiden.
- Verwenden Sie die Grundierung auf stark saugenden oder pudernden mineralischen Untergründen, um eine tragfähige Oberfläche herzustellen.
- Verdünnen Sie die Grundierung im angegebenen Verhältnis mit Wasser, bevor Sie sie aufstreichen (zumeist 1:1).
- Sie können eine Wasserglasgrundierung sowohl im Innenbereich als auch an der Fassade verwenden.
- Naturreine Silikatfarben gelten ebenso wie Wasserglasgrundierungen als umweltneutral, sie beugen außerdem Schimmelpilz- und Algenbefall bevor.