Solarthermie und Photovoltaik – Begriffsklärung
Zunächst einmal muss zwischen den verschiedenen Varianten unterschieden werden, mit denen heutzutage gern Sonnenenergie für Gebäude genutzt wird. Bei den typischen, dunklen Kollektorenflächen auf Hausdächern kann es sich um folgendes handeln:
- Solarthermie-Anlage zur Warmwasserunterstützung
- Solarthermie-Anlage zur Warmwasser- und Heizungsunterstützung
- Photovoltaik-Anlage
Solarthermie-Anlagen sind prinzipiell eine Kategorie, das heißt, dass unabhängig davon, ob nur Warmwasser oder auch Heizung damit unterstützt werden, ein und dieselbe Technik genutzt wird. Wenn die Anlage nur das Warmwassersystem unterstützt, ist sie allerdings in der Regel deutlich kleiner.
Eine Photovoltaik-Anlage bezieht zwar auch Energie aus der Sonnenstrahlung, allerdings nur zur Erzeugung von elektrischem Strom.
Mit welchen Kosten kann man für eine Warmwasser-Solaranlage rechnen?
Eine Solarthermie-Anlage, die nur zur Unterstützung der Warmwasserbereitung dienen soll, ist einfacher und weniger kostenintensiv in der Installation.
Um eine grobe Vorstellung über die Kosten zu bekommen, kann man sich zunächst an pauschalen Schätzwerten orientieren: So kostet eine Warmwasser-Solaranlage in der Anschaffung zwischen 3500 und 5000 Euro. Mit staatlicher Förderung können davon 30% weggestrichen werden. Die Kostenersparnis durch die Warmwasser-Solaranlage liegt nach allgemeiner Schätzung bei etwa 60% pro Jahr. Konkret ausgedrückt können in einem Haushalt mit 4 Personen und durchschnittlichem Warmwasserbedarf etwa 150 bis 250 Euro an Warmwasserkosten eingespart werden.
Das sind freilich nur überschlagene Werte. Welche Kosten letztlich wirklich auf Sie zukommen und inwieweit sie sich amortisieren, hängt von vielen unterschiedlichen Einflussfaktoren ab. Diese sollten Sie für Ihre Situation sorgfältig durchdenken. In den meisten Fällen geht man am Ende zwar mit einem Plus aus dem Unterfangen hinaus. Wie sehr, das können Sie durch kluge Voraussicht durchaus steuern und sich durch genaues Abwägen klarer vor Augen führen. Wenn Sie einen online-Rechner nutzen wollen, achten Sie darauf, dass er wichtige Einflussfaktoren mit einbezieht.
Wesentliche Einflussfaktoren sind etwa folgende:
1. Individueller Warmwasserbedarf
Wie viel Warmwasser benötigen Sie überhaupt? Grundsätzlich lohnt sich eine Warmwasser-Solaranlage deutlich eher, wenn der Warmwasserbedarf hoch ist. Und die Höhe bemisst sich vor allem an der Anzahl der Bewohner. Grundsätzlich wird bei einem durchschnittlichen Haushalt mit 4 Personen aber schon von einer deutlichen Energieersparnis ausgegangen. Große Warmwasserverbraucher sind außerdem viel genutzte Wasch- und Spülmaschinen oder ein Schwimmbad.
2. Voraussichtliche Sonnenlichtausbeute
Über die Jahre können sich zunächst einmal unwesentlich erscheinende Situationsfaktoren bezüglich der Sonnenlichtausbeute stark bemerkbar machen. Ideal für die Anbringung der Solarkollektoren ist eine um 30 bis 40% geneigte und nach Süden ausgerichtete Dachfläche. Auch Schattenwurf durch einen Schornstein, Gauben oder umstehende Bäume sollte die Kollektoren möglichst nicht in ihrer Effizienz beeinträchtigen.
3. Qualität von Anlage und Montage
Je sorgsamer die Anlage montiert und gewartet wird, desto länger wird sie auch ihren Dienst verrichten. Für eine möglichst lange Lebensdauer der Anlage und eine entsprechend bessere Kostenbilanz sollten Sie gleich zu Beginn mehr in die Sicherstellung der korrekten Montage und eine qualitätsvolle Solarflüssigkeit investieren.