Wie hoch ist die Solltemperatur von Warmwasser?
Die Solltemperatur am Warmwasserspeicher kann frei gewählt werden. Der VDI empfiehlt jedoch eine Mindesttemperatur von 60 Grad. Die Temperatur an Zapfstellen muss laut DIN EN 806-2 allerdings auf 45 Grad, in Senioren- oder Kindereinrichtungen auf 43 Grad und an Duscharmaturen auf 38 Grad begrenzt werden.
Welche Solltemperatur ist fürs Warmwasser optimal?
Wie warm Sie Ihr Warmwasser einstellen sollten, hängt von mehreren Kriterien ab. Das sind vor allem folgende:
- Schutz vor Legionellen
- Technik der Warmwasseraufbereitung
- Individuelle Wohlfühltemperatur
- Energiesparaspekte
Legionellen
Wenn von einer Mindest-Solltemperatur bei warmem Trinkwasser in Wohngebäuden die Rede ist, hat man meist die berühmt-berüchtigten Legionellen im Blick. Diese Stäbchenbakterien finden vor allem in stehendem Wasser von 25 bis 45°C die nötigen Voraussetzungen für ihre Vermehrung. Bei verstärkter Kolonisierung des Leitungswassers können sie für den Menschen gefährlich werden. Wenn sie über Wasserdampf, etwa beim Duschen, in tiefe Lungenabschnitte geraten, lösen sie gegebenenfalls die Lungenerkrankung Legionellose aus, die unbehandelt durchaus sehr gefährlich sein kann.
Ab einer Temperatur von 55°C können Legionellen sich nicht mehr vermehren. Sicherheitshalber wird vom VDI (Verein deutscher Ingenieure) in der Richtlinie DVGW 6023 eine Mindesttemperatur von 60°C für die Eliminierung von Legionellen in Wasserleitungssystemen empfohlen. Mit 60°C oder mehr sind Sie in Bezug auf das Legionelleninfektionsrisiko also auf der sicheren Seite.
Technik der Warmwasseraufbereitung
Warmwasser wird in Wohngebäuden auf unterschiedliche Arten aufbereitet. Daran orientiert sich auch, ob überhaupt ein Legionellenschutz über die Temperatureinstellung nötig ist. Frischwarmwasserbereiter wie etwa Durchlauferhitzer oder Gasthermen verhindern auf ihre Weise eine Legionellenkolonisation des Trinkwassers, indem sie es immer unmittelbar bei Anforderung aufheizen. Dadurch fehlt den Bakterien eine ruhende Vermehrungsstätte. Bei Frischwasserbereitern können Sie dementsprechend auch ruhig deutlich unter die 60°C-Grenze gehen.
Damit keine Verbrühungsgefahr besteht, muss die Temperatur aus den Zapfstellen laut der DIN EN 806-2 allgemein auf 45°C beschränkt werden. In Einrichtungen für Senioren oder Kinder auf 43°C und an Duscharmaturen auf 38°C. Das kann entweder über zentrale oder lokale thermostatische Mischventile gewährleistet werden.
Individuelle Wohlfühltemperatur und Energisparen
Diese Kriterium ist freilich nur bei Frischwasserbereitern wirklich relevant. Denn hier können Sie auch ohne das Risiko von Legionellenvermehrung eine Solltemperatur von z.B. nur 30°C einstellen, wenn das Ihnen reicht. So lässt sich auf Dauer auch einiges an Energie sparen.