Nicht einfach zu beantworten, ob ein Warmwasseranschluss Sinn macht
Schon bei Waschmaschinen taucht die Frage oft auf: ist es sinnvoll, beim Anschließen einer Waschmaschine diese mit dem Warmwasseranschluss zu verbinden? Auch in Bezug auf Spülmaschinen taucht diese Frage immer wieder auf. Neben der Grundsatzfrage, ob nun Spülen per Hand oder über die Spülmaschine besser sei, ist das die nächst häufig gestellte Frage vieler Konsumenten.
Es hängt von vielen Faktoren ab
Ob nun tatsächlich besser mit der Hand oder maschinell spülen, dazu geben wir übrigens in dem folgenden Artikel eine Antwort: Wasserverbrauch einer Spülmaschine. Bezüglich des Warmwasseranschlusses wird es schon etwas komplizierter. Es kommt sehr stark auf eine Vielzahl von individuellen Faktoren vor Ort an.
- Art der Warmwasserversorgung
- Art der Warmwasserbereitung
- ob zusätzlicher Technik (Vorschaltgerät zum Mischen) installiert werden soll
- technische Details und damit auch das Alter der Spülmaschine
Anschluss an das Warmwasser, um Strom zu sparen
Der Anschluss der Spülmaschine an den Warmwasseranschluss erfolgt in der Regel aus der Idee heraus, so Energiekosten einzusparen. Schließlich ist das bereits erhitzte Wasser ja im Wasserspeicher des Hauses vorhanden bzw. wird vor dem Verbrauch erhitzt. Ob der Anschluss nun lohnt oder nicht, ist im Prinzip eine Rechenaufgabe, bei der die oben genannten Faktoren zu berücksichtigen sind.
Moderne Spülmaschinen benötigen unter 1 kWh
Moderne Spülmaschinen galten noch bis vor wenigen Jahren als energiesparend, wenn sie maximal 1,5 kWh Energie benötigten. Doch Spülmaschinen der neuesten Generationen benötigen im Allgemeinen unter 1 kWh je Reinigungsdurchlauf. Das schließt die Kosten für das Erhitzen des Wassers mit ein.
Je moderner die Spülmaschine, desto geringer die Einsparungsmöglichkeiten
Je moderner die Spülmaschine, desto geringer ist damit auch die mögliche Energieeinsparung. Nun ist aber ebenso wichtig, wie das Wasser erhitzt, gespeichert und durch das Haus geführt wird. Es gibt Brauchwasserkreisläufe, in denen das Warmwasser zirkuliert. Bei anderen Systemen wird es in einem Wärmespeicher bevorratet oder unmittelbar vor dem Gebrauch erhitzt.
Jeder Wärmeverlust im Haussystem zählt
Damit einher geht auch die Länge der Wasserrohre, über die das Warmwasser zur Spülmaschine transportiert werden muss. Je länger der Weg und ergänzend abhängig von der Leitungsisolierung geht auch hier einiges an Energie verloren. Bei Spülmaschinen der neuesten Generation sind damit kaum noch Einsparungsmöglichkeiten gegeben. Bei älteren Spülmaschinen dagegen könnte es durchaus lohnend sein.
Wird das Hauswasser sparsam erwärmt?
Dazu kommt aber noch ein anderer Aspekt: wie wird das Wasser überhaupt erwärmt? Auch hier gibt es die unterschiedlichsten Systeme:
- Gas (Boiler und Durchlauferhitzer beispielsweise)
- Strom (Boiler und Durchlauferhitzer)
- Photovoltaik mit Warmwasserspeicher oder Wasserzirkulation
- kombiniert mit der Heizung (andere regenerative Energie wie Holz oder Pellets)
- kombiniert mit der Heizung (fossile Brennstoffe wie Gas, Heizöl usw.)
Berechnen Sie die detaillierten Kosten für Ihr Warmwasser
Sie müssen also zunächst errechnen, wie teuer das Erzeugen Ihres Warmewassers im Haus ist und dazu, wie viel Energie Sie beim Transport durch das Rohrleitungssystem verlieren. Diese Kosten stellen Sie dann dem Energieverbrauch Ihrer Spülmaschine gegenüber. Doch selbst bei effizienten Methoden wie über Solartechnik ist der Aufwand zumindest bei modernen Spülmaschinen zu hoch.
Vernachlässigen Sie keineswegs den Wärmeverlust im Rohrsystem
Dazu kommt gegebenenfalls noch ein weiterer Punkt. In manchen Häusern kommt sofort heißes Wasser aus der Warmwasserleitung. In anderen Häusern gibt es wiederum eine gewisse Vorlaufzeit von Kaltwasser, die aber variieren kann, wenn beispielsweise die Mischbatterie am selben Anschluss wie der Spüler zuvor aufgedreht wird. Es lässt sich also nicht wirklich kontrollieren.
Nie mit ausschließlich sehr heißem Wasser
Das ist ein wichtiger Aspekt, denn die Waschkraft wird gemindert, wenn sofort mit heißem Wasser gespült wird. Viele Spülmaschinenhersteller geben dazu auch konkret Auskunft. Der Hintergrund ist, dass Eiweiß (Aminosäuren) und Stärke bei hohen Temperaturen nicht so leicht löslich ist wie bei kälteren Wassertemperaturen.
Kälteres Wasser ist wichtig beim Reinigungsprozess
Spülmaschinen erhitzen das Wasser aber in der Regel nicht von der ersten Sekunde an, sondern nach einer gewissen Zeit oder ansteigend. Auch die Reinigungsmittel und Klarspüler können darauf eingestellt sein, dass anfangs kaltes Wasser in die Maschine läuft. Bei Kombitabs kann das bedeuten, dass diese sich nicht korrekt auflösen.
Lösung: eine Vorschalt-Mischbatterie
Aber natürlich gibt es dafür eine Möglichkeit. Sie können einen Vorschaltmischer bzw. ein Vorschaltgerät zum Mischen von Warm- und Kaltwasser vorschalten und dann eine bestimmte Temperatur einstellen (meist zwischen 40 und 50 Grad Celsius). Das bringt aber wieder mehrere Haken mit sich: bei Waschprogrammen bis 95 Grad muss die Spülmaschine das Wasser dennoch eigenständig aufheizen.
Diese Aufbauweise kann die Kosteneinsparung schnell zunichtemachen
Außerdem sind die Kosten für solch ein Vorschaltgerät nicht unerheblich. Das kann schnell die Kosten, die so eingespart werden, überschreiten. Einfach, weil der Einsparungseffekt bei modernen Spülmaschinen nicht mehr so signifikant ist. Wollen Sie jedoch eine noch stromintensive, ältere Spülmaschine länger betreiben und Energie sparen, wären die beschrieben Möglichkeiten durchaus interessant.