Eigenschaften von Stahlbetonwänden
Stahlbetonwände können große Lasten abtragen und sind druckstabil. Des weiteren sind sie:
- wegen ihrer Dichte gut schalldämmend
- weitgehend wasserundurchlässig
- nur sehr schlecht wärmedämmend
- in manchen Fällen für Risse anfällig
Alle diese Eigenschaften müssen beim Bau einer Stahlbetonwand entsprechend berücksichtigt werden. Bei ausreichender Abdichtung ist auch völlige Wasserundurchlässigkeit möglich. Diese Ausführung nennt man weiße Wanne.
Voraussetzungen beim Errichten
Beim Errichten einer Stahlbetonwand muss auf mehrere Dinge geachtet werden. Einerseits gelten bestimmte Mindestwanddicken. Technisch werden mindestens 10 cm bzw. 12 cm Wandstärke verlangt, in der Praxis werden Stahlbetonwände aber so gut wie immer mit mindestens 15 cm Stärke ausgeführt. Geringere Wandstärken sind nur mit großem Aufwand machbar.
Andererseits muss auch darauf geachtet werden, dass die richtige Bewehrung verwendet wird. Die Art der Bewehrung richtet sich dabei nach den Belastungen, denen die Wand ausgesetzt ist. Auch die Betonzusammensetzung muss passend gewählt werden.
Unterschiedliche Bewehrungen
In den meisten Fällen ist eine Stahlbetonwand Druckbelastungen ausgesetzt. Die Bewehrung wird daher senkrecht in die Wand eingesetzt und lediglich verankert. Treffen auf die Stahlbetonwand allerdings Biegebelastungen oder kombinierte Druck- und Biegebelastungen, muss die Bewährung entsprechend angepasst werden.
Schwinden von Stahlbetonwänden
Das Schwinden von Stahlbetonwänden kann bei der Errichtung eines Gebäudes ein Problem darstellen. Beton schwindet beim Austrocknen, dadurch verringert sich sein Volumen. Wird auf diesen Effekt nicht ausreichend geachtet, etwa durch den Einbau von Schwindgassen, kann das Zusammenziehen des Betons zur Bildung von Rissen führen.
Es sollte beim Errichten der Stahlbetonwand deshalb in jedem Fall darauf geachtet werden, dass der Beton sorgfältig nachbehandelt wird und keinen großen Temperaturspannungen ausgesetzt ist. Dazu gehört auch eine geringe Abbindewärme beim Zement, die richtige Betonzusammensetzung ist also wichtig. Die Bewehrung sollte entlang der Fugen – etwa bei der Fuge zur Bodenplatte – entsprechend stärker ausgeführt werden.