Naturprodukte sind wieder beliebt
Schon in den 1990ern war ein Umdenken festzustellen. Zunächst ging es beispielsweise beim Hausbau maßgeblich um eine gute Umweltverträglichkeit, eine gute Ökobilanz und gleichzeitig einen hohen Nutzwert. Trotz der massiven technischen Fortschritte beim Hausbau hat das aber auch zu einer Besinnung klassischer Baumaterialien geführt. Naturprodukte wie Holz oder Naturstein gewannen immer mehr an Popularität.
Die Steinmauer im Garten
Beinahe gleichzeitig haben die Menschen in Deutschland auch den Garten wieder für sich entdeckt. Auch hier werden die zuvor genannten Werte hochgehalten. Ein moderner, dem Zeitgeist entsprechender Garten muss deshalb buchstäblich leben und auch das Gefühl einer Naturatmosphäre ausstrahlen. Das wiederum führte in den letzten Jahren dazu, dass auch im Garten wieder Elemente und Techniken eingesetzt werden. So ist zum Beispiel die individuell gestaltete Steinmauer im Garten beinahe zum Muss geworden – ohne aber zum Massenphänomen zu verkommen.
Die verschiedenen Baumaterialien für eine Steinmauer
Hergestellte Bausteine
Bei den Steinmauern für den Garten lässt sich zunächst zwischen einer Natursteinmauer sowie einer Mauer aus angefertigten Bausteinen unterscheiden. Schon bei den hergestellten Bausteinen und Baustoffen ist die Auswahl enorm:
- herkömmliche Ziegelsteine, verputzt
- Backsteine, verputzt oder nicht verputzt
- Beton (Sichtbeton, zu verputzende Betonmauern)
- Zementsteine, zum Teil selbst angefertigt
Natursteine
Aber auch Natursteine haben als Ausgangsmaterial für eine Steinmauer im Garten viel zu bieten:
- Granit
- Granit Gneis
- Sandstein, Kalksandstein (Jurasandstein beispielsweise)
- Basalt
- Marmor
- Quarzit
- vulkanisches Gestein
Gewinnung der Natursteine für eine Steinmauer
Bei den Natursteinen können Sie zudem zwischen verschiedenen Herstellungsmethoden wählen:
- natürlicher Bruchstein
- gespaltene Natursteine
- geschnittene Steine
- Findlinge
- gewaschene und geschliffene Steine (als Herstellungsverfahren, aber auch natürlich)
- Platten
Bauoptionen beim Steinmauerbau
Aus den Steinen können Sie dann die unterschiedlichsten Steinmauern anlegen. Sie können Gartenflächen terrassieren, Gartenbereiche und Beete erhöhen, aber auch Grundstücksbegrenzungen und reine Ziermauern bauen. In einen Hang oder auf ein abschüssiges Grundstück integriert stellt eine Steinmauer ein besonderes Highlight dar. Das Errichten der Steinmauer können Sie ebenfalls unterschiedlich angehen:
- trocken, also ohne Mörtel (Trockenmauer), aber mit Erde in den Fugen für die Bepflanzung
- geschichtet
- aufgeschüttet (als Wall)
- mit Mörtel
Das müssen Sie beachten
Explizit in unseren Breitengraden muss eine Steinmauer aber auch extremen Wetterverhältnissen trotzen können. Temperaturen von bis zu minus 20 Grad im Winter und über 50 Grad plus in der prallen Sommersonne. Dazu kommen Frost, Eis, Regen, Schnee und selbst tagtägliche Temperaturschwankungen (Tag/Nacht).
Steinmauern bepflanzen
Das ist einer der Gründe, weshalb Sie gerade bei Natursteinmauern, die Sie trocken bauen, zusätzlich schützen sollten. Das Bepflanzen der Steinmauer schafft hier Abhilfe. Es stellt ein dämmendes Polster dar, sodass die Temperaturen auf dem Stein nicht so extremen Schwankungen ausgesetzt sind. Daneben ist eine bepflanzte Steinmauer aber auch ein echter Hingucker in jedem Garten.
Die Wahl der richtigen Pflanzen
Haben Sie sich entschieden, eine solche Steinmauer zu bauen, müssen Sie aber auch deren Position und Lage (sonnig, schattig, halb schattig) berücksichtigen. Danach werden die Pflanzen ausgewählt, die in etwas dem Pflanzen-Portfolio für einen herkömmlichen Steingarten entsprechen.
Gesetzliche Bestimmungen beim Mauerbau
Die Mauer selbst muss unter zwei Meter hoch bleiben. Ab einer Höhe von 2 m ist eine statische Berechnung durch einen entsprechend zertifizierten Statiker vorzunehmen, da es um die Standsicherheit des Mauerwerks geht. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die Mauer mitten auf Ihrem Grundstück befindet oder eine Begrenzungsmauer darstellt.
Das Fundament
Bei Natursteinmauern benötigen Sie dafür kein aufwendiges Betonfundament (bei Bausteinmauern bis zu 80 cm tief). Stattdessen wird Schotter, Kies oder Splitt bis 50 cm tief geschüttet, verdichtet, dann mit Sand aufgeschichtet (ebenfalls verdichtet), um abschließend noch eine Lage Kies, Schotter oder Splitt zu verdichten. Eine genaue Anleitung zum Trockenmauer-Fundament erhalten Sie hier.