Gesteinsabhängige Putztechnik
Das Verputzen einer Steinwand kann unansehnlich gewordene Oberflächen abdecken oder aus der unebenen Wandoberfläche einen glatten Wandverlauf bilden. Die meisten Steinwände verfügen über Fugen, die bis zu einem gewissen Maß beim Verputzen verfüllt werden können. Die Wahl der Putzart und Technik hängt stark vom Gestein ab.
Weiche Natursteine wie Kalk- und Sandstein bringen eine ähnliche Saugfähigkeit und Haftungsfähigkeit wie Beton mit. Hartgesteine wie Basalt und Granit besitzen sehr kleine Poren und eine verhältnismäßig glatte Oberfläche. Für das Verputzen müssen dünnflüssige Putzarten und Zuschlagsstoffe eingesetzt werden, die eine hohe Binde- und Klebekraft besitzen.
Oberflächen und Putz haftfähig machen
Die entscheidende Eigenschaft eines Putzes ist, dass er hält. Mehrere Faktoren beeinflussen das Haftverhalten:
- Zusammensetzung des Putzes
- Adhäsive Wirkung
- Diffusionsverhalten
- Anzahl der Putzschichten
- Äußere Einwirkungen wie Witterung oder Luftfeuchtigkeit
Die Bauweise der Steinwand als Trockenmauer oder mit Mörtel verfugte Wand beeinflusst das Verputzen zusätzlich. Generell sind Fugen die „Schwachstellen“ beim Verputzen und sollten möglichst neutralisiert werden. Idealerweise werden die offenen oder mit Mörtel gefüllten Fugen verblendet. Dabei wird dem Putz entweder das „Verlaufen“ in Hohlräumen oder der Kontakt zum Mörtel unmöglich gemacht. Im Ergebnis kann das Verputzen ausschließlich auf die Eigenschaften der Oberflächen der Steinwand eingestellt werden.
Grundierung aus einer Zementschlempe
Beim Verputzen einer Wand muss in allen Fällen und bei jeder Steinart eine Grundierung erfolgen. In den meisten Fällen dient dazu eine sogenannte Zementschlempe. Sie setzt sich nach dem Aufschleudern an und in den Poren der Steinwand fest. Auf diese grundierende Haftbrücke werden zwei bis vier weitere Putzschichten aufgebracht.
Hilfsmittel Opferputz
Trockenheit der Steinwand ist eine wichtige Voraussetzung. Wenn Ausblühungen oder andere Anzeichen von Feuchtigkeitsgehalt erkennbar sind, ist ein Sanieren mit einem Opferputz notwendig. Dieser stark saugende Putz wird temporär aufgebracht und „zieht“ die Feuchtigkeit aus dem Gestein.