Physikalische Vorteile auf der Fassade
Das in der überwiegenden Mehrheit der Fälle als Außenputz auf der Fassade ein Strukturputz gewählt wird, hat mehrere Gründe. Die Gebäudehaut muss teilweise intensive Witterungseinflüsse aushalten. Niederschlag und Wind verteilen sich auf einem rauen Putz auf einer größeren Fläche. Die Belastung verteilt sich besser.
Unter den Strukturputzarten ist der Kratzputz an der Fassade ein Favorit. Das Aufbringen und Kratzen ist aufwendig, aber relativ einfach ausführbar. Durch das Bearbeiten mit einem Nagelbrett oder einer Kratzkelle wird der Oberflächenumfang etwa verdoppelt.
Die verhinderte Sinterschicht
Ein frisch auf der Fassade aufgebrachter Putz trocknet zur Luft hin aus. Dabei verdunstet das im Putz enthaltene Wasser. Dieser Vorgang führt zu einer Konzentration an der Putzoberfläche, die durch Wassereinlagerung erst weich wird. Später trocknet sie „ruckartig“ aus, was von den Witterungsbedingungen abhängt. In einem Strukturputz wird durch das Aufrauen der Oberfläche dieser Effekt ausgeschaltet.
Durch diesen Vorgang entstehen Differenzen bei der Ausdehnung und dem Schwinden innerhalb der Putzschicht. Die entstehenden Spannungen können zu Rissen im Außenputz führen. In zukünftiger Auswirkung ist auch die Elastizität des Putzes betroffen. Die Reduzierung macht den Putz anfälliger gegen Setzrisse.
Mineralischer und organischer Strukturputz
Die Wahl des Putzes hat Vor- und Nachteile, die abgewogen werden sollten:
Vorteile mineralischer Strukturputz
- Atmungsaktiv und diffundierend
- Alkalischer pH-Wert verhindert Algen, Moos und Schimmel
- Preiswert
Nachteile mineralischer Strukturputz
- Hoher Aufwand beim Aufbringen
- Lange Trocknungszeit nach dem Aufbringen
Vorteile organischer Strukturputz
- Enthaltenes Harz fördert Elastizität
- Leicht zu verarbeiten
- Trocknet schnell nach dem Aufbringen
Nachteile organischer Strukturputz
- Trocknet langsam nach Niederschlag (Schimmelneigung)
- Versiegelt das Mauerwerk luftdicht und kann zum „Schwitzen“ führen
- Teuer