Was tun mit dem Baumstumpf?
Manchmal werden Bäume im Garten einfach zu groß oder auch zu alt und dadurch sturzgefährlich. Das Fällen ist dann die eine Sache. Schon dafür ist ein fachgerechtes Vorgehen mit gut geplanter Strategie vonnöten, damit durch den fallenden Baum niemand verletzt und nichts zerstört wird. Je nach Größe und Umgebung kann de Baum in Stücken per Motorsäge abgetragen oder am Stück mit Seilen zielgerichtet zu Fall gebracht werden.
Doch was fängt man mit dem verbleibenden Baumstumpf an? Wenn der gefällte Baum mitten auf dem Rasen stand und die Grasedecke hier homogen geschlossen werden soll, muss der Stumpf tiefgründig entfernt werden. Und selbst wenn der Stumpf ruhig stehen gelassen werden und als Podest für einen Naturtisch oder Ähnliches umfunktioniert werden kann, besteht bei manchen Bäumen das Risiko, dass sie auch bei bodennaher Fällung immer wieder austreiben.
Für das tiefgründige Entfernen des Baumstumpfs gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Stumpf ausgraben
- Stumpf ansägen zur Verrottungsbeschleunigung
- Stumpf ausfräsen
Ausgraben
Das Ausgraben ist zwar je nach Baumstumpfsgröße ziemlich kraftintensiv, mit etwas Geduld und strategischer Vorgehensweise aber eine empfehlenswerte Methode. Denn sie entfernt den Stumpf relativ schnell, kostengünstig und auch sehr umweltgerecht.
Die Vorarbeit wird am besten durch Angraben rund um das Wurzelwerk und Anhebeln mit Metallschienen geleistet. Versuchen Sie, einen Durchlass unter dem Hauptkorpus des Stumpfs und dem Wurzelwerk zu schaffen. Dort lässt sich ein Zurrgurt oder eine Kette hindurchlegen, an dem/der sich der Stumpf mithilfe eines motorisierten Gefährts (zum Beispiel einfach ein PKW) herausziehen lässt.
Ansägen
Wenn die Entfernung des Baumstumpfs nicht allzu sehr drängt, kann man auch einfach den natürlichen Verrottungsprozess beschleunigen. Dazu wird der Stumpf mit der Kettensäge kreuzweise zersägt. In die Rillen können Kalkstickstoffdünger oder Kompostbeschleuniger gefüllt werden – sie unterstützen die Arbeit der zersetzenden Mikroorganismen.
Ausfräsen
Das Ausfräsen ist eine schnelle, aber auch teure Angelegenheit, den Baumstumpf tiefgründig zu entfernen. Mit dieser Methode wird das Holz in einem Schritt mit motorisierter Technik gezielt so gründlich entfernt, dass auch die extrem vitalen, hartnäckig austriebswilligen Baumarten endgültig verschwinden. Eine Baumstumpf- bzw. Stubbenfräse erledigt das Entfernen des Baumstumpfs in kurzer Zeit und erspart einem dabei körperliche Schwerstarbeit. Auch kann sie Gegebenheiten überbrücken, die ein Ausgraben schwierig machen wie etwa eine enge Einfassung des Stumpfes in Terrassenplatten oder nah angrenzende Hauswände.
Hohe Kosten
Für das Ausfräsen können Sie eine Baumstumpffräse – im norddeutschen Raum auch Stubbenfräse genannt – ausleihen. Das ist allerdings ziemlich kostenintensiv – die Leihgebühr liegt je nach Größe des Geräts meist bei an die hundert Euro netto pro Tag, bei professionelleren, größeren Modellen können auch weit über 200 Euro fällig werden. Hinzu kommen gegebenenfalls Benzinkosten, Transportkosten und eventuelle Verschleißkosten.
Wo die Stubbenfräse mieten?
Leihen kann man ein solches Schwergerät in der Regel nicht in gängigen Baumärkten wie Toom oder Obi, sondern nur im Forst- und Landschaftsbaufachhandel oder bei groß angelegten Geräteverleihern.
Wie bedient man eine Stubbenfräse?
Wenn Sie sich eine Stubbenfräse für das Ausfräsen eines oder ein paar einzelner Baumstümpfe in Ihrem privaten Garten ausleihen, werden Sie nur ein einfaches, per Hand zu bedienendes Gerät brauchen. Solche „einfachen“ Baumstumpffräsen haben meist einen Führungsbügel wie konventionelle Rasenmäher, stehen auf zwei feststellbaren Reifen und besitzten an der Spitze ein vertikal aufgehängtes Fräsblatt. Dieses ist dafür ausgelegt, einen bodennah abgesägten Baumstumpf in horizontalen Bahnen lageweise abzutragen.
Dazu muss das Gerät zunächst so an den Stumpf herangefahren werden, dass das Fräsblatt über die vordere Kante seiner Oberfläche ragt. Dann werden (meist über mechanische Hebel) die Räder festgestellt. Über einen dritten Hebel wird anschließend die Arbeitsachse gelöst. Dadurch lässt sich dann der Gerätekopf mit dem Fräsblatt leicht nach rechts und links schwenken.
Nun kann mit der Fräsarbeit begonnen werden. Dazu führen Sie über den Handbügel das laufende Fräsblatt langsam seitlich über die Baumstumpf-Oberfläche. Das dauert seine Zeit, vor allem bei Baumarten mit sehr dichtem, festem Holz wie etwa einem Kirschbaum. Fräsen Sie auf diese Weise zuerst die vordere Seite des Stumpfes ein Stück weit heraus und rücken dann je nach Bedarf die Maschine für weitere Fräsbahnen weiter nach hinten. Dazu muss jedes Mal durch Lösen und Wiedereinlegen der Radbremse das Gerät neu positioniert werden.
Fräsen Sie auf diese Weise das Stumpfholz so weit ab, dass ein ordentliches Loch im Boden entsteht und möglichst wenig vom Stumpf übrig bleibt. Das beim Fräsen entstehende Sägemehl kann gerade bei schweren Böden zumindest zum Teil zusammen mit Erde in das Loch eingearbeitet werden. Als pflanzlicher Füllstoff lockern sie das Erdreich und können das Anwachsen von eingesätem Rasen begünstigen.