Wieso man eine Stützmauer abdichten muss
Stützmauern sind erheblichen Belastungen ausgesetzt. Vor allem natürlich den Druckkräften des Erdreichs, das sie abstützen soll. Je nach Neigung des Hangs oder der Böschung, die sie gegen am Abwandern hindern soll, muss die Mauer ausreichende Gegenkräfte haben.
Ein weiterer Faktor, der die Standstabilität einer Sützmauer beeinträchtigen kann, ist Feuchtigkeit und Frost. Schon freistehende Mauern müssen im erdberührten Basisbereich dagegen geschützt werden, weshalb im Fundament eigentlich immer eine frostschützende Schotterschicht integriert wird. Bei einer Stützmauer ist der erdberührte Bereich aber auf die gesamte Rückseite ausgeweitet. Deshalb muss sie sowohl von unten, als auch von hinten gegen aufsteigende und rückwärtig eindringende Feuchtigkeit geschützt werden, die das Mauerwerk im Frostfall anschwellen und stellenweise platzen lassen kann.
Wie Sie die Stützmauer abdichten
Es gilt also, die Stützmauer unmittelbar zwischen ihrem eigenen Steinmaterial und dem Fundamentsmaterial gegen Feuchtigkeit abzuschirmen. Von unten kann auch bei tiefer Ausführung des Fundaments Feuchtigkeit aufsteigen, beim Mauerrücken ist es vor allem Sickerwasser, das durch die Schotter-Hinterfüllung in die Mauer eindringen kann. Um die Feuchtigkeit von der Mauer fernzuhalten, haben Sie folgende Möglichkeiten:
- Noppenfolie
- Bitumenbahnen
- Bitumenspachtelmasse
Noppenschutzfolie kann entlang der kompletten Mauerrückseite und auch darunter verlegt werden. Dabei ist es sinnvoll, sie mit den Noppenausstülpungen nach innen zu verlegen, sodass eine kleine Hinterlüftungsschicht zwischen Mauer und Beton- bzw. Schotterschicht entsteht. Dadurch kann eventuell trotzdem noch eindringende und kondensierende Feuchtigkeit abgefedert werden.
Alternativ können Sie die Mauerrückseite und die Unterseite auch mit einer feuchtigkeitsabhaltenden Schicht aus Bitumen bewehren. Das ist entweder mit Bahnware von der Rolle möglich oder mit Spachtelmasse. Für einen lückenlosen Übergang des Schutzes zwischen Basis und Rückseite ist besonders die Bitumenbahn empfehlenswert.
Sinnvoll ist es auch, die Möglichkeiten miteinander zu kombinieren. Vor allem eine Noppenschutzfolie profitiert in ihrer Wirkung sehr von einer vorherigen Behandlung des Mauerwerks mit einer Bitumen-Schutzschicht. Wenn der Boden besonders bindig (schwerer Lehmboden) und die Region regenreich ist, empfiehlt es sich außerdem, die Folie oder Bitumenschicht durch ein wasserableitendes Drainagerohr an der basalen Rückseite im Fundament zu entlasten.