Grobe Klappkonstruktionsweise möglich
Ein Taschenmesser als einfaches Klappmesser lässt sich auch mit einer gängigen Bohrmaschine und einem Schleifgerät selber machen. Modelle mit zwei oder mehr Werkzeugen und/oder Feststellmechanismus verlangen nach metallverarbeitenden Profimaschinen, Bandschleifer und feinmechanischem Vorwissen.
Für eine einfache Klappklinge kann ein Metallheft als Lager dienen. Möglich ist aber auch die Lagerung der eingeklappten Klinge direkt im Griffkörper. Zu beachten ist allerdings die Lagerung der Drehachse, die beispielsweise bei Holzschalen vor Verzug und daraus resultierendem Verklemmen geschützt werden muss.
Klinge zuerst
Als Klinge sollte ein ausgesprochener Klingenstahl gewählt werden. Andere Stähle neigen zu stark zur Verformung und sind zudem nur bedingt schärfbar. Klingenstahl kann schon in der beabsichtigten Klingengrösse gekauft werden, sodass der Griffkörper um die Klinge „herumgebaut“ wird.
Eine vorhandene Bohrung erleichtert den Bau des Taschenmessers. Dabei muss die runde Bohrung eine Haltenut bestzten, die ein späteres Durchdrehen auf der Klappachse verhindert. Idealerweise wird das Innenleben des Taschenmessers aus eine Metallbett zusammengebaut. Es fasst später die eingeklappte Klinge und sorgt für die stabile Klappbewegungsführung.
Klappgriff und Gegenflügel
Der Griffkörper kann je nach Geschmack bauchig, abgerundet oder gerade verlaufen. Die jeweiligen Unter- oder Innenseiten müssen glatt und eben den Befestungsgrund für das Metallbett bilden oder selber als Kingenbett dienen. Die Erreichbarkeit der Klinge zwecks Aufklappen kann durch eine Mulde auf halber Klingenoberseite sichergestellt werden. Als Alternative ist ein Überstand des Klingengegenflügels als Klappgriff möglich.
Für den Überstand sorgt eine Klappachse, die etwa zwischem einem Drittel und der Hälfte der Klingenlänge platziert ist. Sie muss entsprechend gebohrt werden und verkürzt die Schneideklinge entsprechend. Vorteil ist die Möglichkeit, durch die Gegendrucklagerung des Gegenflügels eine Art provisorische Einrastmöglichkeit des Messers in geöffnetem Zustand zu konstrieren.