Innovative Technik
Anders als bei Faserbeton bilden beim Textilbeton die Fasern ein Gewebe. Dieses Gewebe kann individuell für jeden vorgefertigten Bauteil angepasst werden. Die Fasern sind dann in Richtung der einwirkenden Kräfte verstärkt und erhöhen so die Stabilität des Bauteils. Das bedeutet auch, dass vor allem vorgefertigte Bauteile aus Textilbeton zum Einsatz kommen.
Umgeben wird das Fasergewebe von einem speziellen, auf die jeweilige Gewebeart abgestimmten Feinbeton mit einer Rohdichte von nur 600 kg/m³. So werden extrem leichte, aber auch extrem tragfähige Bauteile möglich.
Fasern können aus unterschiedlichem Material sein:
- spezielles Glas (alkaliresistentes Glas)
- Carbon (besonders teuer) und
- Basalt
Bezugsquellen von Textilbeton
Derzeitige Anwendungsgebiete umfassen fast ausschließlich den Brückenbau, am Rande werden auch einzelne Schalen für Dachkonstruktionen und Fassadenteile bereits aus Textilbeton hergestellt. Eine Herstellung als verarbeitbarer und frei verwendbarer Beton wird in absehbarer Zeit sicherlich nicht möglich sein. Textilbeton hat seinen Schwerpunkt im Einsatz vor allem bei vorgefertigten Teilen.
Bislang gibt es noch kaum Produkte auf dem Markt, in denen Textilbeton zum Einsatz kommt. Das soll sich durch massive Förderungen und spezielle Programme ändern. Die Textilbewehrung soll schon bis 2030 eine große Menge herkömmlicher Stahlbewehrungen ersetzen können.
Bis dahin bleiben diese Produkte auf dem Markt aber selten, und Bauteile, die aus Textilbeton hergestellt werden, sind immer noch extrem teuer. Eine Einzelanfertigung spezieller Bauteile kommt in den meisten Fällen wohl kaum in Frage, bei tragenden Teilen stellt überdies die notwendige Bemessung des Bauteils ein Problem dar, da hier noch immer wichtige empirische Werte fehlen, um ein Bauteil richtig bemessen zu können.