So können Sie Ihren Textilverstärker selber machen
Textilverstärker können bei Bastel- oder Kunstprojekten oft in größeren Mengen notwendig sein. Großflächige Stoffbilder oder kreative Umfunktionierungen ausgedienter Kleidungsstücke würden viele Flaschen Textilverstärker und damit auch viel Geld und Verpackungsmaterial verbrauchen. In dem Fall möchte man gern sein eigener Textilverstärker-Produzent sein. Und das ist auch möglich.
Damit sich das Gewebe des zu bearbeitenden Stoffs versteift, müssen seine Fasern untereinader verklebt werden. Einige Hobby-Bastler setzen deshalb auf verdünnten Holzleim. Nun ist Holzleim auch nicht unbedingt günstig und mit einigen Zusatzstoffen versetzt, die man vielleicht nicht haben möchte.
Mit einfachen, günstigen Zutaten können Sie aber auch einen eigenen Leim herstellen. Für die Stoffversteifung eignen sich zum Beispiel folgende Varianten:
- Dextrinleim
- Kaseinleim
Dextrinleim
Für die Verstreifung von Stoffen für Kunstprojekte eignet sich Dextrinleim gut. Er ist nämlich einfach herzustellen, aber nicht wasserfest. Um Dextrin herzustellen, müssen Sie Stärke rösten. Dazu kann handelsübliche Speisestärke im Backofen auf einem Backblech bei 180-200°C etwa eine Stunde lang gebacken werden. Dabei sollte man die Stärke immer wieder etwas umschichten.
Das so gewonnene Dextrin mischen Sie in einem hitzebeständigen Glasbehälter (dickes Schraubglas) in einem Verhältnis von 1:2 mit Wasser (100 g Dextrin mit 200 ml Wasser). Optional kann noch etwas Traubenzucker für eine erhöhte Klebekraft beigemischt werden. Die Mischung im Glas erwärmen Sie dann in einem heißen, aber nicht kochenden Wasserbad, bis sie eine leicht honigartige Konsistenz bekommt. Um den Stoff darin tränken zu können, sollte aber rechtzeitig vor weiterem Eindicken das Glas aus dem Wasserbad genommen werden. Wenn Sie den Kleber auch für andere Klebezwecke nutzen wollen, können Sie ihn auch fester werden lassen und für die Stoffversteifungsprojekte wieder mit Wasser verdünnen.
Kaseinleim
Kaseinleim stellt man aus Milch oder Sauerquark her. Das darin enthaltene, klebefähige Milcheiweiß heißt Kasein. Man kann es einerseits aus erwärmter und mit Essig oder einer anderen Säure denaturierter Milch gewinnen. Durch die Denaturierung wird das Kasein von der Molke getrennt und kann abgeschöpft werden. Alternativ kann man zur Kaseingewinnung auch Sauerquark (nicht Labquark) trocknen. Das Kasein mischt man in einem Verhältnis von etwa 5:1 mit Löschkalk und für die Verarbeitung in einem Verhältnis von 1:3 mit Wasser. Es gibt aber auch fertiges, nur noch mit Wasser anzusetzendes Kaseinpulver. Achtung: Kaseinleim ist nur kurz verarbeitbar, deshalb immer nur die benötigte Menge herstellen.