Vor- und Nachteile einer Thermobodenplatte
Thermobodenplatten sind in Skandinavien schon seit 30 Jahren verbreitet und haben deshalb bei uns auch den Beinamen Schwedenplatte. Die speziellen Bodenplatten sind für energiesparende, nicht unterkellerte Gebäude entwickelt worden und eignen sich deshalb gut für Einfamilienhäuser und Gewerbegebäude. Die hauptsächliche und namensgebende Besonderheit der Thermoplatte ist ihre wärmedämmende und oft auch heizende Eigenschaft – je nachdem, ob eine Fußbodenheizung integriert ist. In dem Fall ist die Thermoplatte Gebäudesohle, Erdgeschoss-Estrich und Hausheizung in einem.
Die Vorteile einer Thermoplatte sind folgende:
- Hohe Dämmwirkung
- Heizkostenersparnis
- Weniger Feuchtigkeitseinzug ins Haus
- Bodenbelagsfertige Ausführung
- Aushub bis zur Frostgrenze nicht zwingend notwendig
- Schnellere Errichtung als bei konventioneller Bodenplatte
Die flächendeckende Dämmung zum Erdreich ist der Hauptvorteil einer Thermobodenplatte. Durch sie wird eine wesentliche Reduktion von Kälte- und auch Feuchtigkeitseinzug von unten erreicht. So können dauerhaft viele Heizkosten eingespart werden. In der Regel werden bei einer Thermoplatte auf das Kiesfundament mit den integrierten Rohrleitungen zwei Polysterol-Dämmschichten verlegt, zwischen die eine Feuchtigkeitssperre aus Polymerbitumen-, Alu- oder Vliesfolie kommt. Dadurch werden Feuchtigkeitsschäden im Haus wie Schimmelbildung später deutlich verringert.
Die Dienstleister führen die Thermobodenplatte bodenbelagsfertig aus – nach Fertigstellung muss also nicht erst noch ein Estrich gegossen werden, sondern es kann direkt ein Bodenbelag zum Beispiel aus Parkett oder Fliesen folgen.
Bei der Errichtung kommen vor allem Vorteile in puncto Zeitaufwand hinzu: weil im Gegensatz zu konventionellen Bodenplatten kein Betonfundament mit 6 Wochen Trocknungszeit gegossen werden muss, dauert es bei einer Thermobodenplatte bis zur Fertigstellung nur etwa 5 Tage. Bei Verwendung von frostsicherem Fundaments-Kies und Integration einer auch nach unten wärmeabgebenden Fußbodenheizung braucht auch der Erdaushub nicht zwingend bis zur 80 cm-Frostgrenze, sondern nur um die 30 cm tief zu erfolgen.
Nun aber zu den Nachteilen:
- Zähes Ansprechverhalten von integrierten Fußbodenheizungen
- Höhere Errichtungskosten
Bei Fußbodenheizungen gibt es immer den Nachteil, dass sich ihre Heizleistung nur sehr langfristig kontrollieren lässt. Aufheizungen und Abkühlungen brauchen lange, sodass individuelle, kurzfristige Einstellungen wie auch Nachtabsenkungen nicht möglich sind. Dieser Effekt ist bei Fußbodenheizungen in Thermobodenplatten wegen der vergleichsweise dicken Schicht über den Heizschlangen besonders stark.
Zudem ist der Bau einer Thermobodenplatte gegenüber einer konventionellen Bodenplatte etwa teurer: etwa 140-150 statt 100-120 Euro pro Quadratmeter. Allerdings ist das angesichts der schnellen Amortisierung durch die Energieersparnis später eigentlich nur ein Schein-Nachteil.